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Revolutionäre Demonstranten in Berlin.

© AFP / John MACDOUGALL

Berlin und Hamburg: Revolutionäre Demos bleiben weitgehend friedlich

Die "Revolutionäre 1.-Mai-Demo" in Kreuzberg verlief ohne größere Zwischenfälle. Und auch in Hamburg war es ein weitgehend ruhiger 1.-Mai-Abend.

In Berlin sind am Dienstagabend in Kreuzberg mehrere tausend Teilnehmer der "Revolutionären 1.-Mai-Demo" weitgehend friedlich durch die Straßen gezogen. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf rund 6000. Sie registrierte lediglich kleinere Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften mit einigen Leichtverletzten sowie Sachbeschädigungen etwa an Autos.

Nach Angaben von Polizeipräsidentin Barbara Slowik wurden fünf Beamte "leicht verletzt", wie sie am Abend dem rbb sagte. Es habe Festnahmen gegeben, deren Zahl im "unteren zweistelligen Bereich" liege. Details wolle die Polizei am Mittwoch bekannt geben. Mit dem Einsatz der Polizei zeigte sich Slowik zufrieden.

Größere gewalttätige Zusammenstöße, wie sie es in früheren Jahren gegeben hatte, blieben zunächst aus. Berlins Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz: Stadtweit waren rund 5300 Beamten auf Kundgebungen, Versammlungen und Straßenfesten unterwegs. Die Polizei verfolgte nach eigenen Angaben eine Deeskalationsstrategie.

Einige der Demonstranten waren nach Polizeiangaben vermummt. Am späteren Abend teilte die Polizei mit, dass Teile der Kundgebung "abströmen" und sich mit anderen Besuchern mischten.

Bei einer weiteren Maidemonstration im Bezirk Grunewald wurde am Nachmittag ein Demonstrant wegen Sachbeschädigung festgenommen.

Tagsüber waren die Feierlichkeiten zum 1. Mai überwiegend friedlich verlaufen. "Bisher ist die Lage stabil, wir haben alles im Griff", erklärte die Polizei. Obwohl bekannte Kreuzberger Straßenfeste wie das "Myfest" und das "MaiGörli" bereits am frühen Nachmittag "sehr gut besucht" gewesen seien, habe es keinen Anlass für Sperrungen oder Auflösungsaktionen gegeben. "Die Leute sind überwiegend gut gelaunt, die Stimmung ist entspannt", teilte der Sprecher am Nachmittag mit.

Das Parkfest "MaiGörli" im Görlitzer Park musste gegen 17 Uhr wegen Überfüllung geschlossen werden. Zuvor hatten Polizeibeamte bereits einzelne Zugänge zum Fest gesperrt, weil der Andrang zu groß wurde. Die Polizei sprach von einer "hundertprozentigen Auslastung" des Geländes. Das entspreche in etwa einer Anzahl von 10.000 bis 15.000 Besuchern im Park. Aus Sicherheitsgründen blieben alle Zugänge bis zum späten Abend gesperrt.

Eine weitere Maidemonstration fand im Berliner Bezirk Grunewald statt. Rund 3500 Protestler nahmen dort nach Polizeiangaben an einem "satirischen Aufzug" teil. Ursprünglich hatten die Beamten mit weniger als der Hälfte an Teilnehmern gerechnet. Wegen vereinzelter Sachbeschädigungen musste die Polizei die Veranstaltung am Nachmittag zeitweise unterbrechen.

In der Vergangenheit war es bei Demonstrationen rund um den 1. Mai immer wieder zu Ausschreitungen in Berlin und auch in Hamburg gekommen. In den vergangenen Jahren verliefen die Proteste jedoch weitgehend friedlich.

In Hamburg zählte die Polizei bei nasskaltem Wetter rund 2200 Teilnehmer. In der Hansestadt lauteten die Botschaften „Kapitalismus -immer noch scheiße“ oder „Marx statt Merkel“.

Auch hier war schon im vergangenen Jahr die Demonstration allerdings ohne nennenswerte Zwischenfälle geblieben. So war es auch in diesem Jahr, in dem lediglich einige Böller flogen und Autos zerkratzt wurden. Die Sicherheitsbehörden waren jedoch wegen der schweren Krawalle beim G20-Gipfel im vergangenen Sommer alarmiert gewesen. (AFP/dpa)

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