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Berlin: Berlin verneigt sich

Die deutsche Öffentlichkeit erwies dem früheren Bundespräsidenten Rau in der evangelischen Bischofskirche die letzte Ehre

Der Berliner Dom ist zu jenem Ort geworden, an dem sich, über die Gottesdienste hinaus, die Bundesrepublik in ihren schweren Stunden der Gemeinsamkeiten besinnt und neue Kraft schöpft. Das war so am 11. September 2002, dem ersten Jahrestag des Terroranschlags auf das World Trade Center und wieder im Januar 2005 beim Gedächtnisgottesdienst für die Opfer des Tsunami. Gestern nahmen 1500 Vertreter von Staat und Gesellschaft im Dom Abschied von Johannes Rau. Der frühere Bundespräsident und Ehrenbürger Berlins war am 27. Januar im Alter von 75 Jahren gestorben. Neben den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Roman Herzog nahmen auch die ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder teil. Altkanzler Helmut Kohl war hingegen nicht gekommen. Zahlreiche Staaten Mittel- und Osteuropas zeigten durch ihre Staats- oder Regierungschefs Präsenz. Nach dem Trauergottesdienst und dem Staatsakt hatten Soldaten aller Waffengattungen der Bundeswehr den Sarg über die Freitreppe des Doms zur Straße am Lustgarten getragen, wo das militärische Abschiedszeremoniell stattfand. Anschließend wurde Johannes Rau im engsten Familienkreis auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße in Mitte beigesetzt. Auf diesem im Jahre 1762 angelegten Friedhof sind sowohl einfache Bürger als auch prominente Berlinerinnen und Berliner beigesetzt.

Gerd Appenzeller

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