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Franziska Giffey (SPD), Bettina Jarasch (Bündnis90/Die Grünen) und Klaus Lederere (Die Linke).

© Jörg Carstensen/dpa

Berlin-Wahl bleibt spannend: Mal Kopf-an-Kopf-Rennen mit Grünen, mal SPD klar vorn in neuen Umfragen

Der Ausgang der Abgeordnetenhauswahl ist völlig unklar. Zwei neue Umfragen kommen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Ganze 38 Prozent der Wähler sind noch unentschieden.

Gut eine Woche vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus haben SPD und Grüne die besten Siegchancen, der Ausgang ist aber völlig offen. Das legen zwei am Freitag veröffentlichte Umfragen nahe, die sich in ihren Ergebnissen teils deutlich unterscheiden.

Das ZDF-„Politbarometer Extra“ der Forschungsgruppe Wahlen deutet auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und Grünen. Die SPD liegt demnach bei 21 Prozent, die Grünen kommen auf 20 Prozent. Auf Platz drei folgt die CDU mit 17 Prozent. Auf die Linke entfallen 12, auf die AfD 9 und auf die FDP 8 Prozent. Die anderen Parteien erreichen zusammen 13 Prozent, darunter ist aber keine Partei, die wenigstens 3 Prozent bekäme.

Nach einer Umfrage des Instituts Infratest dimap für die ARD- „Tagesthemen“ käme die SPD hingegen auf 24 Prozent, wenn schon an diesem Sonntag gewählt würde. Die Grünen rangieren hier bei 18, die CDU bei 16 Prozent. Die Linke könnte mit 13 Prozent, die AfD mit 10 und die FDP mit 7 Prozent rechnen. Auf die anderen Parteien entfallen 12 Prozent, darunter 3 Prozent für die Tierschutzpartei.

Nach beiden Umfragen hätte die seit 2016 regierende rot-rot-grüne Koalition weiterhin eine Mehrheit. Es wären aber auch andere Dreierbündnisse möglich, unter anderem von SPD, CDU und FDP oder – zumindest bei einer Umfrage – von Grünen, CDU und FDP.

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Allerdings fand bei den für das „Politbarometer Extra“ Befragten keines der zur Bewertung vorgelegten Dreier-Bündnisse eine mehrheitliche Zustimmung. Am wenigsten abgelehnt wird noch eine Koalition aus SPD, Grünen und Linker, die 35 Prozent gut fänden, aber 42 Prozent schlecht (egal: 20 Prozent). Alle anderen Koalitionsmodelle werden von jeweils mehr als der Hälfte als „schlecht“ eingestuft, darunter ein Bündnis aus SPD, CDU und FDP.

Vier von zehn wollen Giffey als Regierende Bürgermeisterin

Auf die Frage, wen sich die Wähler als Regierenden Bürgermeister oder Regierende Bürgermeisterin wünschen, wurde SPD-Spitzenkandidatin Franziska Giffey in der Erhebung am häufigsten genannt. 39 Prozent bevorzugen demnach Giffey im Rathaus, je 16 Prozent deren Grünen-Konkurrentin Bettina Jarasch und den CDU-Bewerber Kai Wegner.

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Bei der Bewertung ihrer Leistung kommen alle Parteien in der Umfrage auf eher bescheidene Werte. Auf einer Skala von plus 5 bis minus 5 liegt nur die SPD im Plus (0,3). Es folgen Grüne (minus 0,4), Linke und CDU (je minus 0,5) und FDP (minus 1,0). Die Arbeit der AfD wird extrem negativ (minus 3,6) bewertet.

[Sie kennt nur eine rote Linie: Franziska Giffeys Tanz um die Koalitionsfrage in Berlin (T+)]

In der ARD-Befragung gaben 32 Prozent an, dass der nächste Berliner Senat von der SPD geführt werden sollte. 24 Prozent wünschen sich eine CDU-geführte und 21 Prozent eine von den Grünen geführte Landesregierung. 23 Prozent machten zu dieser Frage keine Angabe.

Die Forschungsgruppe Wahlen betonte, dass ihre Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang am 26. September darstellten. Zudem wüssten 38 Prozent der Wahlberechtigten noch nicht sicher, ob und wen sie wählen wollen. Auch bei Infratest dimap hieß es, es handele sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. (dpa)

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