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Berlin: Berlin will Charité-Direktor halten Dietel: Es ist offen, ob ich gehe Petition von über 100 Professoren

Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) will den Ärztlichen Direktor der Charité, Manfred Dietel, in Berlin halten. „Darüber sind wir im Gespräch“, sagte Flierl am Freitag.

Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) will den Ärztlichen Direktor der Charité, Manfred Dietel, in Berlin halten. „Darüber sind wir im Gespräch“, sagte Flierl am Freitag. Dietel selbst betonte, seine Entscheidung über einen Wechsel nach Hamburg an das dortige Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) sei weiter offen. Mit einer Petition unterstützen mittlerweile über 100 Professoren der Charité seinen Verbleib in Berlin. Das sind ungefähr zwei Drittel der dortigen Professorenschaft.

„Es gibt ein attraktives Angebot aus Hamburg“, bestätigte der 54-jährige Pathologe Dietel. „Aber ich bleibe gern in Berlin, wenn wir uns über die Gestaltung der Stelle verständigen können.“ Die Entscheidung liege beim Land Berlin. Allerdings drängen die Hamburger auf eine schnelle Entscheidung, da dort die Stelle des Ärztlichen Direktors am UKE seit über einem Jahr nur kommissarisch besetzt ist, erläuterte ein Sprecher von Wissenschaftssenator Jörg Dräger. Am UKE wird ein hauptamtlicher Manager gesucht.

Ein Wechsel in der Person des Ärztlichen Direktors würde die Charité in einer sehr ungünstigen Situation treffen. Denn im kommenden Jahr wird im Rahmen der Sparauflagen des Senats die Neustrukturierung der Hochschulmedizin in Berlin beginnen, bei der Charité und Virchow-Klinikum sowie das Klinikum Benjamin-Franklin zu einem Universitätsklinikum und einer Medizinfakultät zusammengeführt werden sollen. Das fusionierte Klinikum soll einen hauptamtlichen Direktor bekommen, der die Entwicklung wesentlich prägen würde. Dabei geht es auch um die Frage, ob das Virchow-Klinikum weiterhin eine Hochschuleinrichtung bleibt. Dietels Verhandlungen mit den Hamburgern hat nach seinen Worten auch mit der ungeklärten Situation in Berlin zu tun.

„Ein Ausscheiden von Herrn Dietel in der jetzigen politischen Situation hätte Signalcharakter weit über die Grenzen von Berlin hinaus und würde erheblichen Schaden für das Ansehen des Medizinstandortes Berlin bedeuten“, heißt es in der Petition der Professoren an Wissenschaftssenator Flierl. Vor zwei Jahren erst sei der Ärztliche Direktor von zwei Dritteln der Fakultätsmitglieder ins Amt gewählt worden und habe sich großes Ansehen erworben, so der Initiator der Petition, der Lehrstuhlinhaber für Physiologie, Professor Uwe Heinemann. Dietel ist seit knapp neun Jahren an der Charité. Nach Hamburg hat er allerdings ebenfalls langjährige Verbindungen.

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