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Freut sich aufs Kino: Michael Müller.

© dpa/Pedersen

Berlinale-Eröffnung: Michael Müllers Berlinale-Premiere

Für Michael Müller ist die Berlinale-Eröffnung eine echte Premiere. Erstmals nimmt er daran als Regierender Bürgermeister teil. Eine Glosse

Stadthistoriker werden sich einmal die Köpfe darüber heißreden, wann man erstmals vom nahen Ende der Ära Wowereit hätte wissen können. Nicht in einem spekulativen Akt politischer Kaffeesatzleserei, vielmehr als Gewissheit, nicht bezüglich des exakten Termins, aber lang würde es nun nicht mehr dauern.
Vermutlich wird man sich auf den Abend des 6. Februar 2014 einigen. Eröffnungsgala der Berlinale, aber ohne Wowereit. Der zog den Skiurlaub in Tirol vor, tauchte erst zur Preisverleihung auf. Nachträglich gesehen ein Menetekel, was die Frage nahelegt: Wie hält es an diesem Donnerstag der Nachfolger? Er werde kommen, wird aus der Senatskanzlei versichert, und er werde reden. Launige Worte, die Wowereit so gut konnte? Oder Mahnend-Besinnliches wie bei dessen letztem Auftritt bei diesem Anlass, als Wowereit die Auseinandersetzung des Festivals mit den Folgen der Berlinale pries? Wird es auch in Müllers Augenwinkel feucht glitzern, wie dies 2011 Wowereit geschah, als ein Brief des iranischen, zu Haft und Berufsverbot verurteilten Regisseur Jafar Panahi verlesen wurde?

Fragen über Fragen. In welche Richtung die Antworten zu erwarten sind, lässt ein soeben veröffentliches Müller-Wort zur Berlinale erahnen (in Auszügen): „... wieder ganz die internationale Film- und Kinometropole ... ein betont publikumsorientiertes Filmfest ... kritische politisch-gesellschaftliche Orientierung des Programms entspricht Berlin.“ Die Berlinale werde „auch in diesen bewegten Zeiten ihrem Ruf als hochpolitisches Festival alle Ehre machen und sich an jedem einzelnen Festspieltag neu für die Freiheit von Kunst und Meinung einsetzen“. Na bitte.

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