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Berliner Ansichten: Bernd Matthies sieht überraschende Perspektiven für die Mark

Bernd Matthies sieht überraschende Perspektiven für die Mark

Wir sollten uns angewöhnen, Brandenburg als eine Art deutsches Experimentarium anzusehen. Das Land kann Arbeit weiß Gott brauchen, und deshalb wird eben auch alles draufgestellt, was nach Arbeit riecht, eine weltbewegende Luftschiffproduktion, eine Chipfabrik von Weltgeltung, Millionen Riesenpropeller, die sich im märkischen Wind drehen. Und praktisch jede Gemeinde mit Hotelbetten hat zumindest Hinweise, dass es jemanden gibt, der mal was davon gehört hat, dass in der Nähe Mineralwasser sprudeln könnte, wenn man nur tief genug bohrt.

Nun will einer aus Holland tief genug nach Öl bohren. Und das Sympathische ist: Er verspricht keine Arbeitsplätze, er lädt nicht zum Ball der Ölbarone und lässt sich nicht vom Land erst einmal eine Lagerhalle von den Ausmaßen eines Flugzeugträgers subventionieren. Will sagen: Am Ende wird das wirklich was.

Warten wir ab. Noch ist Zeit, die 300 Meter hohen Hotels sorgfältig zu planen, die aus dem Weiler Goyatz das Dubai des Nordens machen werden. Und genug Sand für eine anständige Wüste haben die Märker ja sowieso ( Seite 13).

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