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Berliner Ansichten: Lars von Törne staunt über die Vielseitigkeit eines linken Senators

Mit politischem Druck kennt Harald Wolf sich aus. Einst organisierte er als Vorkämpfer der außerparlamentarischen Opposition den Protest gegen das Establishment.

Mit politischem Druck kennt Harald Wolf sich aus. Einst organisierte er als Vorkämpfer der außerparlamentarischen Opposition den Protest gegen das Establishment. Dann wurde er Senator und Bürgermeister und gehört heute zu den Stützen der Landesregierung. Hin und wieder schlägt aber das alte Rebellenherz noch mal ganz kräftig – manchmal mit fast schizophrenen Folgen. Zum Beispiel beim linken Reizthema öffentliche Wasserversorgung. Da will jetzt der Linkspolitiker Harald Wolf den Senator Harald Wolf zum Jagen tragen. Wolf (Linke) fordert Wolf (Senator) auf, im Interesse der Bürger endlich die Geheimverträge mit den Wasserbetrieben offenzulegen und das Unternehmen langfristig zu verstaatlichen. Ein Vorgang, der die Vielseitigkeit linker Regierungspolitiker ebenso illustriert wie das komplexe Erbe der Linkspartei: Deren Vor-Vorgänger beanspruchten ja einst, Regierung und Opposition gleichermaßen zu repräsentieren. Die Verlierer der linken Vielseitigkeit sind CDU, FDP und Grüne. Wolfs Botschaft an sie: Bei Rot-Rot ist auch die Oppositionspolitik Chefsache.

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