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Berliner Ansichten: Nur schön

Klaus Kurpjuweit will keinen neuen S-Bahn-Tunnel zum Hauptbahnhof.

Der Plan war so schön. Zum neuen Hauptbahnhof sollten auch neue Straßenbahn-, U- und S-Bahn-Strecken gebaut werden. Und tatsächlich: Eine Mini-U-Bahn fährt immerhin alle zehn Minuten vom Brandenburger Tor zum Bahnhof der Superlative. Während von der Straßenbahn weiter nichts zu sehen ist, kommt nun aber auch die S-Bahn ins Rollen. Aber zu welchem Preis! Mehr als 300 Millionen Euro soll es kosten, den Hauptbahnhof auch im Nord-Süd-Verkehr ans Netz anzuschließen. Keinen einzigen weiteren Bahnhof soll es an der Strecke geben. Dabei liegt parallel dazu der mit dem Hauptbahnhof gebaute Fernbahntunnel, durch den Züge aus Norden und Süden die zentrale Umsteigestation erreichen können. Ein Unding ist es allerdings, dass man hier planmäßig bis zu 47 Minuten auf einen Zug warten muss. Das könnte man leicht ändern. Und während für den Hauptbahnhof geprasst wird, wollen sich Bund und Bahn die – viel geringeren – Kosten für einen sinnvollen Tunnel an der Dresdner Bahn durch Lichtenrade sparen. Auch wenn die Pläne schön waren: Das knappe Geld sollte man für gute Ideen ausgeben. Der neue S-Bahn-Tunnel gehört derzeit gewiss nicht dazu.

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