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Berliner Ansichten: Sei Schlaf!

Bernd Matthies spricht den unruhigen Bewohnern der Stadt Trost zu

Hallo, New York! Die Stadt die niemals schläft – das ist in Wirklichkeit Berlin. Bitte, das ist kein Marketinggedröhn („Sei Schlaf, sei Wandel, sei Berlin“), sondern das Ergebnis einer seriösen Krankenkassenstudie. 23 Prozent der Erwerbstätigen leiden demnach unter Schlaflosigkeit, mehr als anderswo in Deutschland. Irgendetwas treibt sie um, was ihnen den erholsamen Nachtschlaf vermurkst.

Und wenn schon. Die Nacht, das wissen wir aus Theo Mackebens Gassenhauer, ist nicht allein zum Schlafen da, schon gar nicht in Berlin. Insofern fehlt die Statistik über die Nicht-Erwerbstätigen, die dann notfalls tagsüber schlafen, erschöpft vom Techno-Gehämmer bis in den Morgen, ermüdet vom Um-die-Häuser-ziehen, bis der Wirt die Stühle hochstellt. Garantiert wäre Berlin auch in dieser Schlafstatistik einsame Spitze, wenn sie nur mal jemand abfragen würde.

Eine Großstadt ist eine unruhige Sache, dagegen helfen auch 30er-Zonen nur sehr bedingt. Ihre Bewohner haben andere Sorgen als die von Daglfing und Kniepenrade. Wenn sich Berlin weiter mit New York messen will, wird das wohl auch so bleiben.

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