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Berliner Ansichten: Statt Currywurst

Nach der Leichtathletik-WM ist für Berlin vorerst kein Großereignis in Sicht, das internationale Aufmerksamkeit garantiert. Andererseits sorgt sich der Hockenheimring um den möglichen Verlust der Formel 1. Beides hat nur scheinbar nichts miteinander zu tun. Andreas Conrad wünscht sich Autorennen auf dem Pariser Platz.

Ein geschicktes Stadtmarketing erkennt hier sofort eine Chance: Berlin sollte sich umgehend als Formel-1-Strecke bewerben! Nein, nicht für die Avus, die ist für solche Zwecke tot, tot, tot. Aber die Achse Ernst-Reuter-Platz – Alexanderplatz, mit dem Pariser Platz als Start/Ziel, könnte Monacos Stadtkurs jederzeit Paroli bieten. Das Brandenburger Tor als Schikane – das muss man sich erst mal vorstellen. Da käme selbst Bernie Ecclestone nicht drauf, dem Berliner Senat aber traut man solche Vermarktungsideen mittlerweile ohne Weiteres zu. Wer Schlagergeschmetter vor dem Tor und sogar noch am Tag der Einheit zulässt, dürfte dort auch gegen das Geröhre der Boliden keine Einwände haben. Und man sage nicht, solch ein spurverbreitertes PS-Geschoss passe garantiert nicht durch die engen Säulen: Michael Schumacher persönlich, damals noch im Benetton-Renault unterwegs, hat bereits im Sommer 1995 bei einer Werbefahrt für den französischen Autohersteller das Gegenteil bewiesen. Das Problem mit der Umweltplakette müsste man natürlich noch lösen.

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