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Berliner Ansichten: Ultrakurzwelle

Stefan Jacobs prüft mit kühlem Kopf brandheiße Nachrichten.

Bei der CDU gibt es hitzebedingte Stimmungsschwankungen oder einen Generationenkonflikt. Nach der Klopperei vom Wochenende hatte der Landeschef der Jungen Union verlangt, aus erzieherischen Gründen das Sommerbad Neukölln mal eine Woche lang zu schließen, auf dass die Rabauken vor Scham zerfließen. Kaum haben sich die Rowdys den Angstschweiß abgewischt, meldet sich nun der CDU-Sportpolitiker Andreas Statzkowski mit der Forderung, die Freibäder länger offen zu halten. Jawattennu? Auf oder zu oder länger auf und dann aber auch länger zu, damit auch der letzte Rüpel merkt, dass die Junge Union sich nicht alles bieten lässt? Und, davon abgesehen: Haben wir keine anderen Probleme? Doch, haben wir. Das Verwaltungsgericht hat nämlich entschieden, dass Friedrichshain-Kreuzberg berechtigt war, wie auch andere Bezirke den Kneipiers die Heizpilze zu verbieten. Wer also spätabends draußen sitzt und auf das rettende Wuff der Propanflamme hofft: Gibt’s nicht mehr, verboten. Das ist angesichts von Nachttemperaturen deutlich unter 30 Grad echt bitter. Wenn doch wenigstens die Freibäder mit ihrem warmen Wasser länger geöffnet hätten!

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