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Berliner Ansichten: Werner van Bebber fährt im Prinzip gern mit dem Rad

Der Mann hatte Haltung. Hartmut Dorgerloh, Schlossherr von Sanssouci und anderen preußischen Immobilien, wollte keine Radfahrer in den königlichen Parks.

Der Mann hatte Haltung. Hartmut Dorgerloh, Schlossherr von Sanssouci und anderen preußischen Immobilien, wollte keine Radfahrer in den königlichen Parks. Zwei Jahre dauerte der Streit um die radlerfeindliche Parkordnung – jetzt hat Dorgerloh nachgegeben. In Potsdamer und auch in Berliner Schlossparks dürfen Radfahrer nun bestimmte Strecken offiziell nutzen, von Bußgeldern ist jetzt nicht mehr die Rede.

Das passt in eine radfahrerfreundliche Zeit – nichts ist gegen den Trend zum Individualverkehr auf zwei Rädern zu sagen. Eines der Argumente des Schlossherrn Dorgerloh für die strenge Regelung war ohnehin nicht zwingend: Die Parks, hatte er gesagt, seien Kunstwerke, so sollten sie wahrgenommen werden können. Mag sein, dass sich Spaziergänger dabei von Radfahrern gestört fühlen – doch auch vom Fahrradsattel aus und auf dem Weg zur Arbeit kann man die Schönheit der Anlagen erleben. Also alles gut? Nicht ganz. Die Haltung des obersten Schlösserverwalters hatte etwas schön Unzeitgemäßes im Zeitalter allumfassender Beschleunigung. Nur zeigt es wieder, dass sich so etwas nicht durchhalten lässt.

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