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Berlin: Berliner Ausländerbeauftragte vermittelt Jobs an Kosovo-Albaner im Kosovo

Die Berliner Kosovo-Initiative hat begonnen. Während eine Delegation unter der Leitung des Wirtschaftssenators gerade die Region bereist, um zu ermitteln, welche Investitionen am dringendsten benötigt werden, bieten die ersten Firmen Stellen für in Berlin lebende Albaner aus dem Kosovo an.

Die Berliner Kosovo-Initiative hat begonnen. Während eine Delegation unter der Leitung des Wirtschaftssenators gerade die Region bereist, um zu ermitteln, welche Investitionen am dringendsten benötigt werden, bieten die ersten Firmen Stellen für in Berlin lebende Albaner aus dem Kosovo an. Eine Baustoffhandels-Firma wolle Lkw-Fahrer für Transporte in die Krisenregion einstellen, sagte ein Mitarbeiter der Ausländerbeauftragten gestern dem Tagesspiegel.

Die Projektmanagement-Gesellschaft Baumgart und Partner will etwa zwanzig Baufachleute beschäftigen - vom Maurer bis zum Bauingenieur. Gemeinsam mit der Niles Ausbildungs- und Weiterbildungs-GmbH will das Unternehmen im Kosovo eine zentrale Ausbildungsstätte für die Bauhauptberufe gründen. Als Ausbilder, so Projektleiter Hans-Ulrich Lüdicke, werden in Berlin und in Brandenburg lebende Kosovo-Albaner gesucht, die bereits in diesen Berufen gearbeitet hätten. Sie sollen hier weiterqualifiziert werden und dann in die Heimat zurückkehren.

Vermittelt werden die Angebote vom Büro der Ausländerbeauftragen. Im Rahmen der gemeinsamen Initiative der Berliner Wirtschaft und des Senats "Aufbau Kosovo / Balkan" koordiniert die Ausländerbeauftragte, wie berichtet, die Arbeitsgruppe "Human Resources". Aus dem Kosovo geflüchtete Albaner sollen motiviert werden, mit dem Senatsprogramm freiwillig in ihre Heimat zurückzukehren. Ein Aufruf der Ausländerbeauftragten, sich für offene Stellen zu melden, werde im Laufe dieser Woche in allen Flüchtlingsheimen und in Vereinen von Kosovo-Albanern verteilt, sagte ein Sprecher.

Ein Problem des Projekts scheint die bislang ungeklärte Finanzierung der Ausbildungsprojekte zu sein. Das Geld müsse aus dem Aufbauprogramm der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden, sagt Wolf-Dieter Pfützenreuter, Referatsleiter bei der Ausländerbeauftragten. Senatsmittel stünden bislang nicht zur Verfügung. Hans-Ullrich Lüdicke von Baumgart und Partner bestätigt: "Wir können erst anfangen, wenn wir die Finanzierung haben." Bewerber sollten sich aber trotzdem schon melden, Vorgespräche könnten ab sofort geführt werden.

Von großem Interesse am Berliner Jobprogramm berichtet der Radio-Journalist Milazim Vllasalija. Er brachte den Aufruf der Ausländerbeauftragten bereits in seiner albanischsprachigen Sendung bei SFB-Multikulti. "Es gibt viele qualifizierte Arbeitskräfte, auch Bau- und Elektroingenieure", sagt Vllasalija. Die meisten von ihnen bräuchten allerdings Weiterbildungskurse, bevor sie wieder in ihren alten Berufen arbeiten könnten: Sie wurden im Zuge der Serbisierungspolitik im Kosovo oft schon vor zehn Jahren entlassen. In Berlin erhielt kaum jemand eine Arbeitserlaubnis. Interessenten können sich bei der Ausländerbeauftragten unter Tel.: 9017-2359 (auch -2377 oder -2314) melden.

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