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Im Stadtbad Lankwitz wird derzeit nicht geschwommen.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berliner Bäder-Betriebe: Noch kein Schwimmbetrieb im Stadtbad Lankwitz

Das Schwimmbad konnte am Montag nicht wieder öffnen. Derweil hat sich ein Badegast gemeldet, der sich mit Legionellen angesteckt haben könnte. 

Das Stadtbad Lankwitz, in dem im Juli Legionellen entdeckt wurden, bleibt auch in der nächsten Woche geschlossen. Die Meldung der Berliner Abendschau, dass das Bad am kommenden Montag wieder geöffnet sein werde, sei eine „Falschinformation“, sagte der Sprecher der Berliner Bäder-Betriebe, Matthias Oloew.

Die Bäder-Betriebe gehen davon aus, dass der Schwimmbetrieb frühestens am 23. September wieder aufgenommen werden kann - wir berichteten. Nach übereinstimmenden Aussagen des Gesundheitsamts Steglitz-Zehlendorf und der Bäder-Betriebe liegen die Ergebnisse der letzten Wasserproben noch nicht vor. 

 Verdacht auf Legionellen

Ob sich ein 72-jähriger Mann, der Ende Juni Gast im Stadtbad Lankwitz war, dort mit Legionellen infiziert hat, ist noch unklar. Der Badegast, der sich beim Tagesspiegel meldete und anonym bleiben möchte, musste Anfang Juli stationär in einem Berliner Krankenhaus aufgenommen werden. „Ich hing drei Wochen am Tropf“, erklärte der passionierte Schwimmer.

Das Gesundheitsamt, das vom Krankenhaus über die Legionellen-Erkrankung informiert worden war, nahm Proben in der Wohnung des Erkrankten und ordnete eine Untersuchung im Stadtbad Lankwitz an. „Das Amt wollte wissen, unter welcher Dusche ich gestanden habe“, erzählte der 72-Jährige. In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte die Hygienebeauftragte des Bezirksamts: „Es ist bisher nicht erwiesen, dass die Infektion des Betroffenen im Leonorenbad erfolgte.“

 Wer wusste was?

Unklar ist auch, warum die Bäder-Betriebe auf Nachfrage des Tagesspiegels zunächst erklärt hatten, es seien im Zusammenhang mit dem Fund der Legionellenkeime im Schwimmbad keine Erkrankungen bekannt. Laut Gesundheitsamt wurden die Bäder-Betriebe am 13. Juli über den Fall informiert.

„Das Gesundheitsamt teilte mit, dass ihm ein Erkrankungsfall gemeldet wurde, aber nicht, dass die Ursache dafür im Stadtbad Lankwitz zu suchen ist“, erläutert Bäder-Sprecher Matthias Oloew. Die Frage, warum das Gesundheitsamt Steglitz-Zehlendorf den Bad-Betreibern eine Legionellen-Erkrankung mitteilen sollte, wenn kein Zusammenhang möglich wäre, bleibt unbeantwortet.  

Die Analyse des Legionellen-Subtyps könnte einen deutlichen Hinweis geben, ob sich der Badegast in der Leonorenstraße infiziert hat. Dem Robert-Koch-Institut sind 57 Legionellen-Arten bekannt, „die mindestens 79 verschiedene Serogruppen umfassen“. Kontakt haben die Bäder-Betriebe nicht mit dem erkrankten 72-Jährigen aufgenommen: „Der Name ist uns nicht bekannt.“

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