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Abtauchen kostet in Zukunft einen Euro mehr, es sei denn, man besorgt sich ein Jahresticket.

© dpa/Hannibal Hanschke

Berliner Bäderbetriebe: Flatrate für Vielschwimmer

Die Bäderbetriebe wollen eine Jahreskarte einführen und die Eintrittspreise an die Nachfrage anpassen. Morgens und abends wird Schwimmen teurer, tagsüber billiger.

Die Bäderbetriebe haben die Flatrate entdeckt. Vielschwimmer sollen mit einem günstigen Dauerticket belohnt werden. 539 Euro würde die neue Jahreskarte kosten, ermäßigt 319 Euro, bei Vorauszahlung. Wer in monatlichen Raten bezahlt, muss nochmal 48 Euro drauflegen. Als Bonus zur Flatrate soll es zehn Saunatickets geben. „Dieser Bonus hat allein den Gegenwert von 170 Euro“, sagt der sportpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dennis Buchner. Damit könnten die Bäderbetriebe endlich mit privaten Fitnessstudios konkurrieren, die auch Schwimmbäder anbieten.
Die Abo-Flatrate ist Teil einer neuen flexiblen Tarifstruktur, die am Freitag vom Aufsichtsrat der Bäderbetriebe beschlossen wurde. Nun muss die Senatsinnenverwaltung das Konzept noch genehmigen. Die Eintrittspreise werden künftig der Nachfrage angepasst. tagsüber, wenn die Bäder leer sind, wird Schwimmen billiger. Teurer wird es in den stark frequentierten Morgen- und Abendstunden. Ausgearbeitet hat das Preissystem der ehemalige Tropical-Islands-Chef Ole Bested Hensing. Der Däne ist angetreten, die Bäderbetriebe profitabler und attraktiver zu machen. Wenn es nach ihm geht, könnten die neuen Preise schon zum 1. Januar 2014 in Kraft treten.
Nach dem bisher bekannt gewordenen Konzept soll der Normaltarif abends, morgens und am Wochenende auf 5,50 Euro steigen. Dafür sinkt der ermäßigte Eintritt für Studenten und Hartz-IV-Empfänger wochentags von 10 bis 15 Uhr auf 2 Euro. Damit wird das alte Tarifmodell auf den Kopf gestellt. Bisher zahlen Früh- und Abendschwimmer 2,80 Euro. das Normalticket kostet dagegen 4,50 Euro.

Deutlich teurer wird die Familienkarte, zugleich aber auch attraktiver. Der Tarif steigt von 8 auf 12,50 Euro. Das Familienticket ist für zwei Erwachsene und bis zu sieben Kinder gültig. Da können also viele Freunde oder Nachbarskinder mitkommen. Kleinfamilien haben das Nachsehen. Die Bäderbetriebe erhoffen sich 2014 durch die neuen Eintrittspreise und wiedereröffnete Bäder Mehreinnahmen von 2,2 Millionen Euro.

Der Aufsichtsrat hat am Tarifmodell noch Änderungen vorgenommen, sagte ein Sprecher. Das Konzept soll am Montag vom Vorstand der Bäderbetriebe offiziell vorgestellt werden.

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