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Zu Fuß zum Weltkulturerbe. Die Museumsinsel ist ein Hauptziel für Touristen.

© Kai-Uwe Heinrich

Berliner Baumittelliste: Die Sanierung der Brücken muss warten

Zahlreiche Bauvorhaben werden verschoben, weil der Senat andere Projekte bevorzugt. Geplant sind auch bessere Gehwege – vor allem dort, wo sich viele Touristen aufhalten.

Mit der dringend notwendigen Sanierung maroder Brücken wird es langsamer vorangehen als erwartet. Die Senatsverkehrsverwaltung hat zahlreiche Projekte, die 2018/19 geplant waren, verschoben. Die Prioritäten hätten sich geändert, heißt es zur Begründung in einem Bericht an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Aber auch mehrere Straßenbauvorhaben werden später begonnen als ursprünglich vorgesehen. Dafür haben es andere neu in die „Baumittelliste“ geschafft.

Bei den Brücken wurden die Arbeiten unter anderem für den Neubau der Langen Brücke in Köpenick verschoben. Auch die Sellheimbrücke in Pankow über den Bahnanlagen sowie die Straßenüberführung der Buckower Chaussee über die Dresdner Bahn in Lichtenrade müssen warten. Auch die Fußgängerbauwerke Löwenbrücke im Tiergarten und die Querung der Panke im Schlosspark Niederschönhausen stehen nicht mehr ganz vorn auf der Liste.

Verschoben ist auch der große – und umstrittene – Straßenumbau im Bereich Mühlendamm/Molkenmarkt/Grunerstraße. Die erste Rate für das 14,4-Millionen-Euro-Projekt soll jetzt erst 2020 fließen. Verzichtet wird außerdem zunächst auf den Umbau von Quartiersstraßen im Klosterviertel um den Molkenmarkt. Nach hinten gewandert ist unter anderem ferner der Neubau der Heidestraße Süd von der Minna-Cauer-Straße bis zur Jean-Monnet-Straße.

Für den Besuch soll es glänzen

Als neue Maßnahme steht unter anderem die „tourismusnahe Umgestaltung“ in der Umgebung der Museumsinsel für 2018 in dem Programm. 9,82 Millionen Euro sollen hierfür in den kommenden Jahren ausgegeben werden. Die Ausstattung und die Gehwegsituation seien für ein touristisches Hauptzentrum nicht mehr zeitgemäß und entsprächen nicht den Anforderungen an diesen Ort als Weltkulturerbe, begründet die Verwaltung die Aufnahme dieses Vorhabens. Die Fahrbahnen und Gehwege der Abschnitte Am Weidendamm, Am Kupfergraben, Planckstraße, Bodestraße und Am Zeughaus müssten grundhaft erneuert werden.

So erneuert werden soll auch die Karl-Marx-Allee zwischen Otto-Braun-Straße und Strausberger Platz. 13,2 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, verteilt auf mehrere Jahre. Auch die Dorfstraße in Malchow, die eine Zubringerfunktion zum Berliner Ring A 10 hat, soll erneuert werden.

Und auch am U- und S-Bahnhof Warschauer Straße – ein Hotspot der Party-Touristen – tut sich was: In der Liste ist der Weiterbau der Fußgängerbrücke zwischen U- und S-Bahnhof vorgesehen, deren erster Teil jetzt noch vor den Bahngleisen endet. Allerdings sind die veranschlagten Kosten inzwischen erheblich gestiegen: von 871 000 Euro auf nun 1,2 Millionen Euro. Die letzte Rate für das Projekt soll 2019 in den Haushalt aufgenommen werden. Klaus Kurpjuweit

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