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Das Amtsgericht Tiergarten. (Symbolbild)

© Jordan Raza/dpa

Berliner betrieb Onlinehandel mit rechtsextremer Ware: Nazisymbole auf T-Shirts – „Satansmörder“ vor Gericht

Wegen des Mordes an einem Mitschüler in Thüringen saß der 43-Jährige schon einmal in Haft. Nun steht er in Berlin erneut vor Gericht.

Als „Satansmörder“ wurde er bekannt, saß viele Jahre im Gefängnis – und blieb ein Rechtsextremist: Der aus Thüringen stammende Hendrik M. steht seit Montag wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Ein 43-Jähriger ist mit angeklagt. Sie sollen über einen Online-Versandhandel T-Shirts, CDs und LPs, auf denen unter anderem Hakenkreuze abgebildet waren, versandt haben. M. wird zudem zur Last gelegt, ab Juli 2015 eine CD mit antisemitischem Inhalt zum Verkauf angeboten zu haben. Beide Männer schwiegen zu den Vorwürfen.

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M. ist einer der drei Täter, die vor 27 Jahren in Sondershausen (Thüringen) grausam einen 15-jährigen Mitschüler ermordeten. Die Teenager, die zusammen in einer Black-Metal-Band spielten und sich für okkulte Rituale begeisterten, wurden als „Kinder des Satans“ bezeichnet.

Der Fall sorgte bundesweit für Entsetzen. M. erhielt 1994 acht Jahre Jugendhaft. 2003 wurde er dann in Erfurt unter anderem wegen Volksverhetzung zu vier Jahren Haft verurteilt. Später zog er nach Berlin, wo er bis Ende 2014 gewohnt haben soll. Den Online-Versandhandel habe M. erst von Berlin und später von Thüringen aus betrieben haben. Der Prozess geht am 23. März weiter.

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