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BERLINER Chronik: 14. April 1983

Vor 25 Jahren berichteten wir über eine türkische Zeitung in Berlin

Mit den Worten „der Senat will Anzeigen schalten, aber keine Zeitung kaufen“ hat die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John, jetzt zu den Auseinandersetzungen um die Einstellung der türkischen Anzeigenzeitung „Merhaba“ („Guten Tag“) Stellung genommen und die Vorwürfe des Verlegers Koska zurückgewiesen. „Merhaba“, die bisher in einer Auflage von rund 25 000 Stück unentgeltlich an türkische Haushalte verteilt wurde, wurde mit der Ausgabe vom 25. März eingestellt. Verleger Koska beschuldigte den Senat, finanzielle Zusagen nicht eingehalten zu haben. Deshalb habe die Zeitung nicht weiter erscheinen können. Dem Tagesspiegel gegenüber erklärte Frau John, daß der Senat von Anfang an gegenüber „Merhaba“ klargemacht habe, daß mehr als zwei Anzeigenseiten pro Ausgabe der etwa monatlich erscheinenden Zeitung nicht belegt und damit nicht finanziert werden würden. Demgegenüber habe Koska immer wieder betont, daß dies für das Überleben der Zeitung nicht ausreiche, er statt der insgesamt pro Jahr zugesagten 80 000 DM aus Anzeigen vom Senat etwa 250 000 DM brauche. Darauf aber könne sie sich nicht einlassen, sagte Frau John. „Eine exklusive Unterstützung einer Zeitung ist weder medienpolitisch noch ausländerpolitisch zu vertreten.“

Mittlerweile erscheint wieder ein deutsch-türkisches Stadtmagazin für Berlin namens „Merhaba“ bereits im 6. Jahr.

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