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BERLINER Chronik: 15. Januar 1987

Auf dem Flughafen Tegel wird es eng, Tempelhof soll stärker genutzt werden.

Die Berliner Flughafengesellschaft kündigt eine stärkere Nutzung des Flughafens Tempelhof an, da Tegel mit bald fünf Millionen Passagieren an die Grenze seiner Kapazität stoße und man den kostspieligen Ausbau Tegels vorerst vermeiden wolle. Im Jahr 1986 wurden mehr als 4,6 Millionen Passagiere abgefertigt, 0,8 Prozent mehr als 1985. Das Defizit sank von 11,4 auf 9,2 Millionen D-Mark. Die hohen Verluste werden mit den geringeren Start- und Landegebühren als auf westdeutschen Flughäfen erklärt.

Nordrhein-Westfalen schenkt West- Berlin zur 750-Jahr-Feier der Stadt ein Bild von Lyonel Feininger. Das heißt, NRW zahlt die Hälfte der Ankaufkosten von 250 000 Dollar. Der Rest kommt aus Berlin von der Gesellschaft der Freunde des Berlin-Museums und der Lotto-Stiftung. Die DDR hatte das Gemälde („Gaswerke und Bahnanlagen in Schöneberg", 1912), das als ein Hauptwerk des deutsch-amerikanischen Künstlers gilt, erst 1985 nach einem Rechtsstreit an Feiningers Erben zurückgegeben. Von den beiden Gasometern auf dem Gemälde hat nur einer die Zeiten überstanden, er wurde mittlerweile umgebaut und wird jetzt als Studio für die Polit-Talkshow „Günther Jauch“ genutzt.

Im Ost-Berliner Palast der Republik startet die FDJ eine dreitägige Konzert- Reihe „Künstler gegen Apartheid“, eine Solidaritätsaktion für die Schwarzen in Südafrika. Insgesamt 50 Gruppen treten mit „Rock für den Frieden" auf.

In West- wie Ost-Berlin klagt man über die Kältewelle, nachts sinkt die Temperatur auf 13 Grad minus, und die Stadt ist weiß. Die Bewag muss ihre Kunden um sparsamen Einsatz von Stromfressern wie Heizlüftern und Radiatoren bitten. Und der ADAC meldet erstmals, dass all seine Hilfsfahrzeuge ausgebucht gewesen seien, denn bei vielen Autofahrern streikten die Batterien. Brigitte Grunert

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