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Berlin: Berliner Chronik: 17. Oktober 1975

Die Feder hatte er schon vor einiger Zeit aus der Hand legen müssen. Eine schwere Krankheit, der er seit langem trotzte, erforderte alle seine Lebensenergie.

Die Feder hatte er schon vor einiger Zeit aus der Hand legen müssen. Eine schwere Krankheit, der er seit langem trotzte, erforderte alle seine Lebensenergie. Dabei war er, wie er selbst eingestand, ohne Feder das, was er nicht sein konnte und nicht sein wollte: kein ganzer Mensch. Mit Walther Karsch, der kurz nach seinem 69. Geburtstag im Martin-Luther-Krankenhaus gestorben ist, verliert nicht nur unsere Zeitung ihren Mitbegründer, Mitherausgeber und stilbildenden Theaterkritiker. Das Berliner Kulturleben hat mit ihm eine ihrer entscheidenden Persönlichkeiten verloren, die den Wiederbeginn nach dem Krieg mitbestimmt und ermöglicht haben. Walther Karsch war ein Mann der vielapostrophierten ersten Stunde, deren Elan er bis hinein in unsere Tage verkörperte. Am 11. Oktober 1906 in Dresden geboren, aber in Berlin aufgewachsen, machte er sich nach dem Studium von Germanistik, Geschichte, Philosophie und Anglistik schon in jungen Jahren mit literarischen Arbeiten einen Namen.

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