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Berlin: Berliner Chronik: 19. Oktober 1975

"Mein Sohn ist jedenfalls seit Jahren erstmals wieder drogenfrei." Mit diesen Worten beschreibt ein Leser seine persönlichen Erfahrungen mit dem Verein "Narconon", der auf Veranlassung der Gesundheitsverwaltung zunächst sein Behandlungskonzept überprüfen lassen muß, bevor über weitere finanzielle Förderung entschieden werden kann.

"Mein Sohn ist jedenfalls seit Jahren erstmals wieder drogenfrei." Mit diesen Worten beschreibt ein Leser seine persönlichen Erfahrungen mit dem Verein "Narconon", der auf Veranlassung der Gesundheitsverwaltung zunächst sein Behandlungskonzept überprüfen lassen muß, bevor über weitere finanzielle Förderung entschieden werden kann. Zwischenzeitlich sind bereits bewilligte Lottomittel wieder gesperrt worden, weil sowohl an der therapeutischen Methode als auch an der Gemeinnützigkeit der auf die Behandlung Suchtkranker ausgerichteten Vereinigung Zweifel laut geworden sind. Eines allerdings geben auch viele "Narconon"-Kritiker zu: Ein großer Teil der Drogenabhängigen, die in Schweden ein über mehrere Monate laufendes Programm hinter sich gebracht haben, waren nach ihrer Rückkehr in guter körperlicher Verfassung und nicht mehr süchtig. Auffallend erschien nach der Darstellung sachkundiger Beobachter allerdings ein etwas "geheimnisvolles Auftreten" der nach Berlin zurückgekehrten Patienten. Sie machten den Eindruck von Menschen, "denen eine Sekte Stillschweigen auferlegt hat".

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