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BERLINER Chronik: 24. April 1987

Die Evangelische Kirche in Ost-Berlin fordert Regelungen für Auslandsreisen.

Auf der fünftägigen Synode der Evangelischen Kirche der DDR in Ost-Berlin werden brisante Themen erörtert. So fordert die Kirche laut West-Presse eine gesetzliche Regelung für Reisen ins „nicht-sozialistische Ausland“. Bei Ablehnung von West-Reisen müssten die Bürger den Grund erfahren und Einspruch erheben können. Kritisiert wird die Abgrenzungspolitik der DDR, „an deren Folgen unser gesellschaftliches Leben – und viele, die weggehen, meinen: tödlich – erkrankt ist“. Die Isolation bilde „nach 26 Jahren Mauer und sechs Jahren Trennung von Polen den Nährboden für Zerr- und Feindbilder“. Die Ost-Presse notiert lediglich kurz, die Synode berate „Aspekte kirchlichen Wirkens in der sozialistischen Gesellschaft“.

Für das Volksfest zum 1. Mai werden am Alexanderplatz 200 Handwerkerbuden aufgebaut, vom Böttcher bis zum Schmied. „Alle guten alten Handwerkszünfte werden hier aufziehen und Waren feilbieten. Die Töpfer wollen 15 000 Gefäße bereithalten, die ja immer weggehen wie warme Semmeln. Die Glasbläser bringen Vasen, Schmuck und Miniaturtierchen mit“, berichtet die „Neue Zeit“. Brigitte Grunert

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