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BERLINER Chronik: 24. Dezember 1990

Der Bundespräsident wünscht, dass „hüben und drüben“ zusammenkommen

Bundespräsident Richard von Weizsäcker widmet sich in seiner Weihnachtsansprache über Rundfunk und Fernsehen den Problemen der inneren Einheit. Er appelliert an die Deutschen in West und Ost, nach der Erringung der staatlichen Einheit mehr aufeinander zuzugehen. Immer noch heiße es allzu oft abgrenzend „wir und sie“, „hüben und drüben“, „die alten und die neuen Bürger“, aber „wir wollen doch einander wirklich begegnen und eins werden“. Weizsäcker geht auf Verunsicherungen und handfeste Sorgen der Bürger im Osten um Arbeits- und Ausbildungsplätze ein. Das Neue wachse nicht über Nacht, die Freiheit sei voller Chancen, aber auch voller Anforderungen und Risiken. Er ruft die westlichen Bundesländer dazu auf, sich mit ihrem ganzen Gewicht an der Last zu beteiligen, umso besser werde die Einheit gelingen.

Der legendäre West-Berliner Theaterkritiker Friedrich Luft stirbt im Alter von 79 Jahren. Auch den meisten Ost-Berlinern ist er ein Begriff, denn fast 45 Jahre lang war er jeden Sonntagvormittag im RIAS-Rundfunk 15 Minuten „Die Stimme der Kritik“. Atemlose Sprechweise, origineller Stil und die Worte zum Abschied bis zum nächsten Sonntag – „gleiche Zeit, gleiche Welle, gleiche Stelle“ – waren sein Markenzeichen. Gru

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