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Berlin: Berliner Chronik: 24. November 1975

Mit der Ermordung des Kammergerichtspräsidenten von Drenkmann, der Entführung von Peter Lorenz und auch der Fortführung der Polizeireform begann für die Berliner Polizei in diesem Jahr eine Zeit, die sie "hart an die Grenze" führte. Auf der Suche nach Entlastung für die Polizeibeamten wurde in den vergangenen Monaten von den verschiedenen Polizeigewerkschaften die Forderung erhoben, die Freiwillige Polizei-Reserve für ihre gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe einzusetzen, den sogenannten Objektschutz.

Mit der Ermordung des Kammergerichtspräsidenten von Drenkmann, der Entführung von Peter Lorenz und auch der Fortführung der Polizeireform begann für die Berliner Polizei in diesem Jahr eine Zeit, die sie "hart an die Grenze" führte. Auf der Suche nach Entlastung für die Polizeibeamten wurde in den vergangenen Monaten von den verschiedenen Polizeigewerkschaften die Forderung erhoben, die Freiwillige Polizei-Reserve für ihre gesetzlich vorgeschriebene Aufgabe einzusetzen, den sogenannten Objektschutz. Die Geschichte der Freiwilligen Polizei-Reserve, kurz FPR genannt, begann 1960 und war in den folgenden Jahren immer wieder von Diskussionen über einen Einsatz oder aber über die Notwendigkeit einer solchen "Hilfspolizei" gezeichnet. Nachdem dann im September 1961 die ersten 200 Freiwilligen feierlich verpflichtet worden waren, fehlte es in den folgenden Monaten - die Mauer war gerade errichtet worden - nicht an Appellen, der FPR aus politischen Gründen beizutreten. So erklärte der damalige Innensenator Heinrich Albertz 1962, es gebe zwei Wege für West-Berliner, ihre Gegnerschaft zum "Ulbricht-Regime" zu zeigen: den Boykott der S-Bahn und die Beteiligung an der Polizei-Reserve.

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