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BERLINER Chronik: 25. Februar 1990

Die Parteien der DDR formieren sich für die Volkskammerwahl am 18. März

Die PDS geht mit zwei Spitzenkandidaten in die Volkskammerwahl am 18. März. Auf dem PDS-Parteitag werden Ministerpräsident Hans Modrow und Wirtschaftsministerin Christa Luft als Spitzenkandidaten bestellt. Modrow, der auch zum Ehrenvorsitzenden gewählt wird, erklärt, er werde sich wegen seiner Verpflichtungen als Regierungschef bis auf eine Rede nicht am Wahlkampf beteiligen.

Die PDS, die sich für kurze Zeit SED-PDS nannte, legt auf diesem Parteitag endgültig ihren alten Namen SED ab. Der Vorsitzende Gregor Gysi erhebt in einer zweieinhalbstündigen Rede den Vorwurf, Helmut Kohl betreibe die „Annexion“ der DDR: „Bundeskanzler Kohl will den Zusammenbruch der DDR befördern, um sie zum Nulltarif zu übernehmen“.

Der Vorstand der DDR-CDU bestellt den Parteivorsitzenden und Minister Lothar de Maizière zum Spitzenkandidaten. De Maizière betont die Gemeinsamkeit des Wahlkampfs mit dem Demokratischen Aufbruch und der DSU im Bündnis „Allianz für Deutschland“. Es werde aber keine gemeinsamen Kandidatenliste geben, weil für das hierfür notwendige langwierige Nominierungsverfahren keine Zeit mehr sei.

Frauen der CDU aus Ost und West, des Demokratischen Aufbruchs und einer christlich orientierten Gruppe des Neuen Forums gründen in Ost-Berlin die deutsch-deutsche Frauenunion. Aus Bonn reist Rita Süssmuth als Bundesvorsitzende der CDU-Frauenunion an. gru

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