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Berlin: Berliner Chronik: 28. Juli 1961

In Ost- und West-Berlin sind die Zeitungen vom Echo auf die Rede des US-Präsidenten Kennedy an die Nation geprägt. Der Tagesspiegel resümiert eine "Geschlossene Front in USA hinter Kennedy".

In Ost- und West-Berlin sind die Zeitungen vom Echo auf die Rede des US-Präsidenten Kennedy an die Nation geprägt. Der Tagesspiegel resümiert eine "Geschlossene Front in USA hinter Kennedy". "In den Vereinigten Staaten hat sich eine Einheitsfront aller Politiker gebildet. (...) Der geschlagene Präsidentschaftskandidat Nixon (hat) alle Amerikaner aufgefordert, Kennedys Programm gegen die weltweite kommunistische Bedrohung einmütig zu unterstützen."

In einem ungewöhnlich umfangreichen Kommentar hält das Ost-Berliner SED-Blatt "Neues Deutschland" dagegen. "Die USA-Regierung möchte mit Waffengeklirr den Nervenkrieg verschärfen, vor allem aber über ihre bedeutenden innenpolitischen Schwierigkeiten hinwegkommen." Und weiter:"Westberlin ist heute ein den Frieden gefährdender potentieller Kriegsherd".

Die Ost-"Berliner Zeitung" greift noch einmal den Fall der in einem West-Berliner Krankenhaus verstorbenen Glienicker Patientin Markert auf: "Sie wollte nicht bei uns operiert werden. Die systematische Verhetzung unserer Menschen durch eine raffinierte (...) Propaganda des Westens hat in Glienicke grausige Früchte getragen." Die West-"Berliner Morgenpost" widmet sich der Qualität der Lebensmittel in Ost-Berlin: "Gäste aus Ghana naschten HO-Eis und fielen um - Vergiftungen durch faule Eier".

I.B.

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