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BERLINER Chronik: 3. November 1990

Die Ost-Produkte kommen nach einer pauschalen Warnung in Verruf

Gesundheitssenatorin Ingrid Stahmer lässt klarstellen, dass auch Lebensmittel aus Ostdeutschland regelmäßigen Kontrollen unterliegen und kein Anlass besteht, wegen zu hoher Schadstoffbelastung vor ihrem Verzehr zu warnen. Staatssekretär Anton Pfeifer vom Bundesgesundheitsministerium hatte auf sehr hohe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln aus den neuen Ländern hingewiesen und damit Beunruhigung ausgelöst. Man wundere sich über die pauschale Bonner Warnung, für die es in Berlin keine sachliche Grundlage gebe, sagte die Sprecherin der Senatorin, Rita Hermanns. KaDeWe-Chef Wilhelm Stratmann, der vor Schreck die Ost-Produkte von hauseigenen Lebensmittelchemikern untersuchen ließ, erklärt, dass „keine gesundheitsbedenklichen Werte vorliegen“.

Finanzsenator Norbert Meisner bekennt, dass die Abordnung West-Berliner Finanzbeamter in den Ostteil der Stadt Lücken hinterlässt, die kaum zu schließen sind. Auch die im Westen tätigen Beamten seien durch ihre Nebentätigkeit als Ausbilder belastet, so dass sich Verzögerungen bei der Bearbeitung von Steuersachen nicht vermeiden ließen, er bitte „die Steuerbürger“ dafür um Verständnis. Die Steuerverwaltung habe im Osten derzeit 450 Mitarbeiter, gebraucht würden 3850, sagt er bei der Vorstellung des Ausbildungskonzepts. Gru

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