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BERLINER Chronik: 30. Dezember 1987

Demo für West-Berlins Tramper Ärger für Ost-Berlins Taxibetrieb.

Am neuen West-Berliner Grenzübergang Hakenfelde protestieren Vertreter der Alternativen Liste gegen „das Transitverbot für Tramper“. Dort dürfen anders als in Dreilinden und Heerstraße keine Anhalter stehen, um sich von Autos in Richtung Bundesgebiet mitnehmen zu lassen. Die AL wirft dem Diepgen-Senat vor, damit vielen jungen Leuten eine billige Reisemöglichkeit nach Norddeutschland zu nehmen, denn der Übergang Heerstraße wird am 31. Dezember für den Transit Berlin–Hamburg geschlossen. Der Protest hat Wirkung. Verkehrssenator Edmund Wronski (CDU) äußert sich „optimistisch“, eine Wartemöglichkeit für Anhalter zu schaffen.

Die DDR-Satire-Zeitschrift Eulenspiegel berichtet über die „Unmöglichkeit“, in Ost-Berlin telefonisch ein Taxi zu bestellen. Sie zitiert aus Klagebriefen von Lesern an die Redaktion, die immer wieder Missstände aufs Korn nimmt. Die Rufnummer sei fast ständig besetzt, und beim Freizeichen melde sich keiner. Der Taxi-Chef der Verkehrsbetriebe habe auf Anfrage Mängel zugegeben. Da es in ganz Ost-Berlin nur 828 Taxis gibt, helfen 651 nebenberufliche Taxifahrer im Privatauto aus. Brigitte Grunert

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