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BERLINER Chronik: 30. Januar 1987

Ströbele protestiert gegen Abschiebungen BVG-Fahrer demonstrieren für Tausalz.

Mit Schlagstöcken und Reizgas geht die Polizei auf dem Flughafen Tegel gegen etwa 250 Demonstranten vor, die die vermeintliche Abschiebung abgelehnter libanesischer Asylbewerber verhindern wollen. Unter den Flüchtlingen befindet sich unter anderem eine Frau mit drei kleinen Kindern. Zu den Demonstranten gehören Mitglieder der Alternativen Liste (AL) wie der Bundestagsabgeordnete HansChristian Ströbele und Vertreter der evangelischen Kirche. Nach Angaben von Innensenator Wilhelm Kewenig (CDU) hat aber nur ein Libanese den Flug angetreten, und zwar freiwillig. Zwei evangelische Kirchengemeinden in Moabit haben zwei libanesische Familien in einem „Flüchtlingsschuppen“ untergebracht, um sie vor der Abschiebung zu bewahren. Bischof Martin Kruse warnt den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) in einem Brief vor Abschiebungen wegen der unsicheren Lage im Libanon.

Aus Protest gegen den Verzicht auf Tausalz trotz der Eisglätte blockieren die Fahrer von 500 der insgesamt 1500 BVG- Busse am Morgen eine Stunde lang die Betriebshöfe, so dass der Berufsverkehr stockt. Verkehrssenator Edmund Wronski (CDU) verurteilt die Aktion scharf und fordert die BVG-Geschäftsleitung auf, die Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen. Brigitte Grunert

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