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BERLINER Chronik SERIE: 13. November 1961 Jahre Mauerbau

Acht Tote und 69 Verletzte in den ersten drei Monaten der Mauer

Drei Monate nach dem Bau der Mauer zieht der Regierende Bürgermeister Willy Brandt eine erste „Bilanz des Terrors". Danach wurden seit dem 13. August acht DDR-Bürger beziehungsweise Ost-Berliner von Volkspolizisten auf der Flucht erschossen und 69 zum Teil schwer verletzt, unter ihnen auch Kinder. Insgesamt hat der Senat 286 Zwischenfälle an Mauer und Stacheldraht registriert. Das Unrecht des SED-Regimes werde vor der ganzen Welt angeprangert, sagt Brandt. Zugleich müsse man versuchen, „die Mauer durchlässig zu machen“. Er überrascht mit der Mitteilung, dass die dafür erforderlichen Schritte bereits „ohne große Ankündigung" eingeleitet worden seien. Genaueres sagt er nicht.

Auf der West-Seite der Mauer strahlt am Abend schon der erste Weihnachtsbaum, und zwar am Checkpoint Charlie. Junge Leute eines Jazz-Clubs in Gladbeck, Ruhrgebiet, haben ihn gestiftet und die 25 Kerzen entzündet. Sie wollen entlang der Zonengrenze und der Berliner Mauer 1000 Weihnachtsbäume aufstellen, als Gruß „nach drüben". Für die Aktion, die von der Stadt Gladbeck unterstützt wird, hat der Jazz-Club 1000 Werbebriefe mit der Bitte um Geldspenden verschickt.

Ein aus dem Bundesgebiet stammender FU-Student wird am Übergang Heinrich-Heine-Straße abgewiesen. Bundesbürger, die an der Freien Universität studierten, seien in Ost-Berlin unerwünscht, hatte ihm die Volkspolizei erklärt. Gru

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