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Gefängnisse sollen sicherer werden.

© dpa

Berliner Justizvollzugsanstalten: Neue Sensoren sollen Gefängnisausbrüche verhindern

Außerdem werden Kontrollen in Gefängnissen verschärft. Und auch die Mitarbeiter sollen wachsamer werden.

Von Fatina Keilani

Nach mehreren spektakulären Fluchten im vergangenen Jahr und zu Jahresbeginn wird jetzt die Sicherheit in den Gefängnissen erhöht. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) stellte die Maßnahmen am Mittwoch vor und kündigte an, eine neue Tradition zu beginnen – nämlich jährlich gegen Jahresende mitzuteilen, „was uns im Vollzug bewegt hat. Dieses Jahr waren das die Ausbrüche“. Ende 2017 waren vier Männer aus dem geschlossenen Vollzug der Anstalt Plötzensee geflüchtet, im Februar 2018 gelang dann einem Häftling die Flucht aus Tegel, offenbar unter einem Lastwagen hängend.

Die vier aus Plötzensee hatten dafür Werkzeug genutzt, das in der Kfz-Werkstatt frei zugänglich war – Konsequenz: Werkzeuge sind nun in Schränken eingeschlossen. Und als Folge der Lastwagenflucht sollen in Tegel noch dieses Jahr Herzfrequenzsensoren eingeführt werden. Der Fahrer steigt aus, und wenn die Maschine dann noch Herztöne wahrnimmt, ist der Fluchtwillige schnell gefunden, so die Hoffnung. Alle fünf Getürmten sind inzwischen wieder in ihren Anstalten. Die Zäune werden auch erhöht.

„heute könnte etwas passieren“

Behrendt möchte zudem beständig an der Sensibilität der Mitarbeiter arbeiten, von „wird schon nichts passieren“ zu „heute könnte etwas passieren“, damit sie wachsam bleiben. Die Kontrollen in der Haft werden ebenfalls verschärft – es gab in diesem Jahr 44 Einsätze mit Drogenspürhunden, das ist mehr als das Dreifache der Vorjahre. Und die Häftlinge bekommen ein Limit für ihre persönlichen Gegenstände: Diese müssen künftig in zwei Plastikkisten à 50 Liter Volumen passen. Insgesamt sind die Berliner Haftanstalten derzeit nicht ausgelastet, nur die Untersuchungshaft in Moabit ist voll bei steigenden Zahlen. Die Jugendhaftanstalt ist nur zu 67 Prozent belegt. Dies liegt laut Behrendt an der altersmäßigen Verschiebung. Es gibt weniger 14- bis 21-Jährige. Braver sind die Jugendlichen demnach nicht geworden, nur weniger.

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