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Berlin: Berliner Krankenhaus-GmbH: Interims-Chef bestellt

Die vor acht Tagen vom Abgeordnetenhaus beschlossene Berliner Krankenhaus-GmbH nimmt vorläufige Gestalt an. Zum kommissarischen Geschäftsführer wurde Werner Heubaum, Finanzstaatssekretär a.

Die vor acht Tagen vom Abgeordnetenhaus beschlossene Berliner Krankenhaus-GmbH nimmt vorläufige Gestalt an. Zum kommissarischen Geschäftsführer wurde Werner Heubaum, Finanzstaatssekretär a.D. bestellt. Das 69-jährige SPD-Mitglied solle "das Prozedere, das nötig ist, um die GmbH zu gründen", entwickeln, hieß es gestern aus der Finanzverwaltung: die Eintragung ins Handelsregister, die Anmeldung beim Finanzamt, die Gewerbeanmeldung.

Heubaum war 22 Jahre lang unter sieben Berliner Finanzsenatoren als sparfreudiger "Mister Haushalt" im Dienst, bevor er 1995 in den Ruhestand ging. Die Entscheidung für Heubaum als Interims-Direktor fällte der ebenfalls bestellte Aufsichtsrat der Klinik-GmbH mit Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler (SPD), ÖTV-Chefin Susanne Stumpenhusen, DGB-Sekretärin Heike Spiess und Finanzstaatssekretär Hugo Holzinger. Möglicherweise bleibt Heubaum bis April 2001 im Amt, bis dahin sollen drei Geschäftsführer der "NET-GE Kliniken für Berlin GmbH" eingestellt werden.

Eine weitere Personalentscheidung wurde schon gestern Abend erwartet: Arbeitsdirektor der GmbH soll der stellvertretende ÖTV-Vorsitzende Ernst-Otto Kock werden, der in den letzten Monaten die Zustimmung der ÖTV zur GmbH-Gründung vertreten hatte. Unterdessen sind allerdings nicht alle Mitarbeiter der städtischen Krankenhäuser bereit, in die privatwirtschaftliche GmbH überzuwechseln. Im Neukölln hatten von 2800 Festangestellten 1700 im Sommer "probeweise widersprochen". Ob sie ihren Protest gegen "mittel- bis langfristig absehbare Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen und Entlohnung" durchhalten, bezweifelt selbst der rebellische Personalrat. Die Gesundheitsverwaltung droht Verweigerern mit Entlassung.

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