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Schlecht gesicherte Fenster machen es den Einbrechern leicht.

© dpa

Berliner Kriminalstatistik: Mehr als 1000 Einbrüche jeden Monat

Die Berliner Kriminalstatistik zeigt, dass vor allem Einbrüche zugenommen haben. Einfamilienhäuser und Villen sind besonders gefährdet. Beim Autodiebstahl wiederum wird ein Rückgang um über 20 Prozent vermeldet. Die Zahlen zu den einzelnen Delikten im Überblick.

Innensenator Frank Henkel (CDU) dürfte den kommenden Montag nicht gerade herbeisehnen. An diesem Tag muss er die neuesten Kriminalitätszahlen vor den Abgeordneten rechtfertigen. Als Oppositionschef hatte er in früheren Jahren die – recht ähnlichen – Zahlen seines Vorgängers Ehrhart Körting gerne mit harschen Worten kritisiert und mehr Polizisten für die „Hauptstadt des Verbrechens“ gefordert. Bei diesen Delikten gab es der Statistik zufolge Veränderungen: 

Mord und Totschlag

2012 gab es 147 Fälle, das sind 20 mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einer Steigerung von 15,7 Prozent. Die Zahl der getöteten Menschen liegt niedriger, da in der Statistik auch Versuche zählen. 2012 wurden 45 Menschen umgebracht, 2011 waren es 42 Taten gewesen.

Rohheitsdelikte

Hier gab es 63 837 Taten, das sind 1100 mehr als im Vorjahr, ein Plus von 1,8 Prozent. Zu den Rohheitsdelikten zählt Raub (6419 Fälle, plus 5,1 Prozent). Im Langzeitvergleich, der jährliche Schwankungen bei den Zahlen zeigt, ist dies jedoch eher ein „unterdurchschnittlicher Wert“, heißt es in der Statistik. Im Bereich Körperverletzung wurden 42 483 Taten gezählt (Zunahme um 1,7 Prozent). Separat zählt die Polizei die Körperverletzungen in der Öffentlichkeit – auf Straßen, Wegen oder Plätzen – weil diese Taten stärker wahrgenommen werden. Hier beträgt der Anstieg 7,1 Prozent auf 4175 Fälle.

Die Zahl der erfassten Schwarzfahrer nahm in 2012 gegenüber 2011 ab. Vor allem die Anzahl der Diebstähle nahm aber zu.
Die Zahl der erfassten Schwarzfahrer nahm in 2012 gegenüber 2011 ab. Vor allem die Anzahl der Diebstähle nahm aber zu.

© Tsp/Bartel

Taschendiebstahl 

In Berlin wurden 17 978 Taten angezeigt, das sind 2851 mehr als im Vorjahr (plus 18,8 Prozent). Ursächlich ist laut Polizei der „verstärkte visafreie Zustrom rumänischer und bulgarischer Tätergruppen“ sowie der Anstieg der Touristenzahlen in Berlin. Bei diesem Delikt ist der Anteil „nichtdeutscher“ Täter extrem hoch. Insgesamt liegt der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei allen 495 297 Straftaten bei 32,7 Prozent.

Wohnungseinbruch

Hier gibt es die dramatischsten Zahlen. 2523 Mal wurde in Einfamilienhäuser und Villen (plus 32 Prozent) eingebrochen, 9768 Mal in Wohnungen (plus 7,4 Prozent). Insgesamt gab es also 12 291 Einbrüche (11,7 Prozent mehr ). Das bedeutet mehr als 1000 Einbrüche pro Monat. Im vergangenen Jahr hatte es einen – noch deutlicheren – Anstieg um 26,3 Prozent gegeben. Erstmals markierte die Polizei in der diesjährigen Statistik Anstiege von mehr als 25 Prozent mit einem knallroten Pfeil nach oben. Hauseinbruch ist das einzige wichtige Delikt, das so markiert ist. Als Maßnahmen zur Bekämpfung nennt die Polizei: „Intensivierte Prävention, mehr Beratungen und Einrichtung einer Koordinierungsstelle“.

Diebstahl von Autos und Fahrrädern

„Durch verstärkte Fahndungs- und Ermittlungstätigkeit und intensivierte internationale Zusammenarbeit“ wurde ein Rückgang beim Autoklau um 21,5 Prozent erreicht. Die Zahl der gestohlenen Autos sank auf 5760, pro Tag verschwinden also noch 16 Kraftfahrzeuge. Die Zahl der gestohlenen Fahrräder lag mit 26 029 nur um 41 höher als 2011.

Beförderungserschleichung

Dies ist eines der Delikte, bei dem es einen Rückgang um mehr als 25 Prozent gegeben hat, markiert mit einem dunkelgrünen Pfeil nach unten. Exakt waren es 41,2 Prozent weniger – denn die Verkehrsunternehmen kontrollierten im vergangenen Jahr weniger und zeigten nur noch 8914 Fälle an.

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