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Auf eine Antwort von der BVG musste die BVG-Kundin vier Wochen warten.

© imago/Ralph Peters

Berliner Nahverkehr: BVG-Kundin wirft Busfahrer Belästigung vor

Der Busfahrer habe ihr nur die Tür öffnen wollen, wenn sie ihm ihre Telefonnummer gebe, behauptet eine junge Frau. Eine Aufklärung gestaltet sich schwierig.

Schwere Vorwürfe gegen den Fahrer eines BVG-Busses: Eine junge Frau behauptet, am Ende einer abendlichen Fahrt von dem Mann eingesperrt worden zu sein. Dieser habe die Tür nur öffnen wollen, wenn sie ihm ihre Telefonnummer gebe, berichtete Leda P. dem Internetmagazin „Buzzfeed“. Der Vorfall soll sich am Abend des 17. September in einem Schienenersatzverkehrsbus am Schlesischen Tor zugetragen haben. Leda P. will nicht mitbekommen haben, dass der Bus seine Endhaltestelle erreicht und der Fahrer das Licht ausgemacht hatte, weil sie mit ihrem Telefon beschäftigt war. Als sie die Situation bemerkte, habe sie Angst bekommen. Der Busfahrer habe ihr einen Zettel hingehalten, auf dem sie ihre Telefonnummer notieren sollte. „Irgendwann habe der Mann sie gehen lassen“, schreibt „Buzzfeed“.

Klären lassen sich diese Vorwürfe bislang nicht. Ein Freund der Frau soll, da sie aus Griechenland stammt und nicht perfekt Deutsch spricht, die Polizei angerufen haben. Dort habe er erfahren, dass sich die Frau besser an die BVG wenden solle, wenn sie sich die Nummer des Busses nicht gemerkt habe. Also schrieb Leda P. eine Mail, die laut BVG allerdings im zentralen Maileingang landete und deshalb lange nicht bearbeitet wurde. Für die schleppende Bearbeitung hat die BVG die Frau mittlerweile um Entschuldigung gebeten. Erst nach vier Wochen habe sie eine Antwort per Mail erhalten.

BVG-Sprecherin Petra Reetz bedauerte, dass die Frau nicht bei der Polizei durchgedrungen sei mit ihrem Anliegen. „Wir hätten sonst die Videobänder aus den möglichen Bussen sichern können.“ Da die Aufzeichnungen in Bussen und Bahnen nach 48 Stunden automatisch überspielt werden, sei es für eine Auswertung zu spät. Die Polizei sagte auf Anfrage des Tagesspiegels, dass es an diesem Abend keinen entsprechenden Anruf in der Leitstelle gegeben habe. Die Polizei bat, dass sich die Frau oder ihr Freund noch einmal melden solle.

BVG-Sprecherin Reetz sagte, dass der SEV-Bus von einem Privatunternehmen sei und im Auftrag der BVG fuhr. Dort habe man versucht, den Fahrer zu ermitteln. Einen habe man herausgefiltert, der zur fraglichen Zeit im Einsatz war, auf diesen treffe aber die von Leda P. abgegebene Beschreibung überhaupt nicht zu. Das Unternehmen habe der BVG zugesichert, noch in dieser Woche eine Stellungnahme zu übermitteln.

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