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Ein Bild der Vergangenheit? Andreas Geisel würft ein 2-Euro-Stück in einen Automaten der BVG.

© imago/Bernd Friedel

Berliner Nahverkehr: BVG will bargeldlose Automaten testen

Gesucht werden Hersteller, die ihre Geräte kostenlos testen wollen. Die alten Automaten machen gerade beim Bezahlen mit Bargeld Probleme.

Die BVG versucht’ s erneut: Seit fast zehn Jahren will sie in ihren Straßenbahnen zeitgemäße Fahrscheinautomaten einbauen – und scheitert immer wieder daran. Auch weil Hersteller Insolvenz angemeldet hatten. Jetzt nimmt die BVG einen Modellversuch ins Visier und sucht Hersteller, die ihre Geräte testen lassen wollen – zum Nulltarif.

Eine entsprechende „Markterkundung“ hat die BVG jetzt gestartet. In der Ausschreibung heißt es, die aktuell eingesetzten Automaten seien bereits technisch veraltet und ihr Lebenszyklus neige sich dem Ende entgegen. Daher solle anhand eines kostenlosen Modellversuchs erprobt werden, welche neue Techniken diese alten mobilen Automaten ersetzen könnten.

Bargeld soll der Vergangenheit angehören

Neben einer Reihe von technischen Vorgaben fordert die BVG, dass die Geräte ausschließlich Kartenzahlungen – auch kontaktlos – akzeptieren. Eingebaut werden sollen diese Geräte in den längsten Bahnen der BVG, den 40 Meter langen Flexitys, in denen es jeweils zwei Automaten gibt. Der zweite schlucke weiter auch Bargeld, sagte BVG-Sprecher Markus Falkner.

Und gerade dort gibt es Probleme: Die vorhandenen alten Geräte vertragen nur Münzgeld – Scheine akzeptieren sie nicht. Zudem spucken sie häufig Zwei-Euro-Münzen wieder aus, weil die Sensorik Schwierigkeiten hat, sie zu erkennen. Für einen teuren Fahrscheinkauf ist also in der Regel ein schöner Haufen Kleingeld erforderlich. Solche Vorräte hat aber nicht jeder Fahrgast stets dabei.

Dass die BVG in ihrem Eifer bei der Suche nach einem Nachfolgermodell für ihre Automaten-Oldies etwas daneben gegriffen hat, soll noch korrigiert werden. In ihrer Ausschreibung für die Markterkundung verlangt sie, dass Bewerber ihr Interesse bis zum 07. Februar 2017 mitteilen müssen. Das Jahr zurückzudrehen schafft aber auch die BVG nicht.

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