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Der Rettungshubschrauber "Christoph 31" wird 30.

© Britta Pedersen/dpa

Berliner Rettungshubschrauber feiert Geburtstag: Happy Heli

Christoph ist ein toller Typ, auch wenn er manchmal laut wird. Seit 30 Jahren rettet er Menschen in der Hauptstadt das Leben.

Ab und zu funkelt’s am Himmel. Das muss nicht immer die Sonne sein, auch wenn die sich an diesem Wochenende noch ein letztes Mal so richtig schön blicken lassen wird. Das, was da oben so oft gelb leuchtet, das ist – „Christoph 31“, der bekannteste Hubschrauber der Stadt, der Rettungs-Helikopter des ADAC, der Schnelllieferant der Charité, der gelbe Brummer.

Seit 1987 fliegt er über die Berlin und rettet Leben. Das war nicht einfach durchzusetzen (Vier-Mächte-Status). Als er in West-Berlin ankam, tat er das in Einzelteilen, denn einfliegen durfte er nicht (Vier-Mächte-Status). Und bis zum Mauerfall durfte auch kein Deutscher ihn fliegen (Vier-Mächte-Status).

Am Freitag nun hatte Christoph seinen 30. Geburtstag, Gäste waren auch da, zum Beispiel Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung. Der bedankte sich ganz höflich bei der Crew und den Nachbarn, die den Fluglärm genauso gut ertragen wie die Klinikbesucher, die neben der Landeplattform ein Bett zugewiesen bekommen.

Die meisten Fehleinsätze in Deutschland - Klasse!

Probleme mit den Flugzeugen am Berliner Himmel gibt’s eigentlich auch nie – obwohl Christoph im Laufe der Jahre schon aufpassen musste bei all den Flughäfen (TXL, THF, SXF). Ach, und einen Unfall hatte Christoph auch noch nicht. Ist ja nicht ganz unwichtig.

Christoph ist der Rettungshubschrauber mit den meisten Einsätzen weltweit. Exakt 3511 waren es letztes Jahr, mehr als zehn am Tag. Das ist nicht schön – viel schöner ist hingegen: Christoph ist der deutsche Rettungsflieger mit den meisten Fehleinsätzen (30 Prozent). Denn wenn Retter nicht gebraucht werden, ist dem Patienten schon anders geholfen, im besten Fall.

Der ADAC-Chef erzählte noch eine letzte Anekdote, bevor der Alarm Christoph in die Lüfte rief: Israels Botschaft war mal so wenig erfreut darüber, dass Christoph in ihrem Garten landen musste, dass sie dort Bäume pflanzte. Christoph tut also auch etwas fürs Stadtklima.

Johannes Drosdowski

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