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Die Berliner Ringbahn ist unterbrochen.

© dpa

Berliner S-Bahn im Westen unterbrochen: Im Ring-Ersatzverkehr: "Berliner finden ihren Weg"

Seit dem 18. März wird auf den S-Bahn-Gleisen zwischen Halensee und Westend gebaut, die Strecke befährt ein Schienenersatzverkehr. Ein Zwischenbericht.

Die Osterferien sind vorbei, aber die Bauarbeiten an der S-Bahn-Strecke Halensee-Westend gehen weiter. Seit Montagmorgen herrscht wieder Berufsverkehr auf den Berliner Straßen und auch auf der Route des Schienenersatzverkehrs der S-Bahn wird es wieder voller. Der Takt hat sich mit dem Ende der Ferienzeit nun wieder normalisiert, täglich wollen viele Tausende durch die Stadt.

„Nächste Station: Halensee. Endstation. Bitte alle aussteigen“, tönt es durch die Lautsprecher der Berliner S-Bahn. Seit dem 18. März schon ist der S-Bahn-Ring unterbrochen, die Strecke zwischen Halensee und Westend bedienen seither Busse des Schienenersatzverkehrs.

"Schon eine Unannehmlichkeit"

„Wir haben laut neuesten Zahlen vom März dieses Jahres insgesamt rund 500.000 Fahrgäste werktags auf dem gesamten S-Bahn-Ring und täglich circa 65.000 Reisende alleine am Bahnhof Westkreuz“, sagt S-Bahn-Sprecher Burkhard Ahlert. Aber der Bahnhof Westkreuz wird zur Zeit in Nord-Süd-Richtung nur von Bussen angefahren. Viele Fahrgäste weichen auf den Schienenersatzverkehr oder auf andere Verkehrsmittel der BVG aus.

Die Ersatz-Busse kommen jedoch nicht immer pünktlich, durch den Berufsverkehr dauern die Fahrstrecken teils länger. Die Stimmung unter den Fahrgästen ist gemischt: „Ich lebe seit letztem August in Berlin, aber das ist das erste Mal, dass ich mich damit zurechtfinden muss“,  erzählt C. Bishop, Mathematikwissenschaftler aus Texas, im Bus des Schienenersatzverkehrs.

Der 68-Jährige arbeitet in Westend: „Ich fahre die Strecke jeden Tag und der Schienenersatzverkehr schlägt nochmal fünf bis zehn Minuten auf die normale Fahrzeit drauf. Es ist schon eine Unannehmlichkeit.“

Bis zum 18. April dauert es mindestens

Die Unterbrechung des S-Bahn-Rings ist nur ein Teil der weit greifenden Baumaßnahmen der Deutschen Bahn. Insgesamt sollen 400 Kilometer und 150 Weichen erneuert werden. Ab dem 18. April soll die S-Bahn-Strecke aber wieder befahrbar sein. „Wir liegen in der Halbzeit und haben keine Hinweise darauf, dass es länger dauern wird“, sagt Ahlert.

Es ist mittlerweile 07:30 Uhr, langsam beginnt der Berufsverkehr die Straßen zu füllen, die Busse beginnen zu stocken. „Heute ist mein erster Tag nach längerem Urlaub. Das ist schon nervig, dass ich da direkt zwanzig Minuten länger brauche.“ sagt eine 36-jährige Mitfahrerin, während der Bus auf den Straßen entlang der S-Bahn-Schienen fährt, auf denen Bauarbeiter in  orangen Westen arbeiten. Ahlert findet: „Wir sind gut im Plan. Es ist schon eine Menge geschehen und das kann man auch sehen. Am Westkreuz sind schon neue Schwellen gelegt, sowohl im Bahnhofs- als auch im Außenbereich“.

Information der S-Bahn am Bahnhof Halensee.
Information der S-Bahn am Bahnhof Halensee.

© Yasmin Polat

Bisher keine größeren Ausfälle

Obwohl es Verzögerungen gibt, herrscht im Bus weitestgehend gelassene Stimmung. Eine 61-Jährige sagt: „Ich arbeite an der Messe Nord / ICC und fahre die Strecke schon seit Jahren. Es sind schon so an die zehn Minuten, die mein täglicher Weg momentan länger dauert. Aber irgendwann müssen sie ja bauen“. Das sagt auch Ahlert: „Der Ring ist natürlich stark befahren, aber die Schienen sind schon über zwanzig Jahre in Benutzung gewesen, da ist ein dringender Bedarf gewesen, die Anlagen auszutauschen.“

Bisher sei es zu keinen größeren Ausfällen gekommen. Das läge auch daran, dass eine intensive Vorbereitung auf die Sperrung mit guter Ausschilderung geschehen sei. Außerdem: „Berliner finden ja ihren Weg“, sagt Ahlert.

Detaillierte Informationen zu den Baumaßnahmen und aktuelle Verkehrshinweise finden Sie auf der Seite der Berliner S-Bahn.

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