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Grabungen

© dpa

Berliner Schlossplatz: Archäologen legen Dominikanerkloster frei

Am Berliner Schlossplatz legen Archäologen die Reste eines um 1300 errichteten Dominikanerklosters frei. Die Ausgrabungen bereiten den Bau des Humboldt-Forums ab 2010 vor. Zum Tag des offenen Denkmals am 13. und 14. September werden sie der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bereits gut zu sehen sind die eindrucksvollen Fundamente der Klosterkirche und späteren Domkirche der Hohenzollern aus mächtigen Findlingen. Freigelegt wurden auch 18 Grüfte aus der Barockzeit, wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Mittwoch mitteilte. Daneben werden 50 Gräber eines an die Kirche angrenzenden Friedhofes untersucht. Sie stammen aus der Zeit des Mittelalters bis um das Jahr 1700.

Die Ausgrabungen sind Teil der Vorbereitungen für den von 2010 an geplanten Bau des Humboldt-Forums auf dem Schlossplatz mit den barocken Fassaden des historischen Berliner Stadtschlosses. Nicht weit vom Petriplatz gelegen, markierte das Kloster mit der Domkirche vor dem DDR-Staatsratsgebäude die nördliche Grenze des mittelalterlichen Cölln. Nach der Kirche sollen auch die dazu gehörenden Klosterbauten und der Kirchhof mit weiteren Gräbern erforscht werden. Die Grabungen, bei denen auch spätmittelalterliche Abfall-Gruben gefunden wurden, sollen außerdem Aufschluss über ein Stück Berliner Siedlungsgeschichte geben.

Ab September zu besichtigen

Das Kloster der Dominikaner, eines Bettelordens, war in damals moderner Ziegelbauweise auf Granitfundamenten mit einer dreischiffigen Hallenkirche errichtet worden. Das Gotteshaus maß etwa 22 mal 64 Meter. Neben dem Kloster wurde 1443 unter Kurfürst Friedrich II. der Grundstein für das Berliner Schloss gelegt. Nach Auflösung des Klosters wurde die Kirche 1536 zur Domkirche der Hohenzollern. Seit 1545 wurden dort die brandenburgischen Kurfürsten, 1713 der erste König in Preußen, Friedrich I., bestattet. Nach dem Abriss der baufälligen gotischen Kirche im Jahr 1747 wurde der Dom an den Lustgarten verlegt und alle sterblichen Überreste der Hohenzollern dorthin überführt.

Die Ausgrabungsstelle werde der Öffentlichkeit am Tag des Offenen Denkmals am am 13. und 14. September vorgestellt, erklärte Landeskonservator Jörg Haspel. Ein Teil der ausgegrabenen Zeugnisse aus vergangener Zeit komme dann ins Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte. Die gesicherten Fundamente sollten nach Ansicht von Haspel und dem neuen Landesarchäologen Matthias Wemhoff in den Bau des künftigen Humboldt-Forums integriert und zum Beispiel mit Sichtfenstern für die Besucher erlebbar gemacht werden. (ck/dpa)

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