zum Hauptinhalt

Berliner Senat: Zöllner wird Supersenator

Das lang gehütete Geheimnis ist gelüftet: Der rheinland-pfälzische Wissenschafts- und Kulturminister, Jürgen Zöllner, wird Senator für Bildung und Wissenschaft. Neue Justizsenatorin wird Gisela von der Aue.

Berlin - Der neue Senat soll am Donnerstag vom Abgeordnetenhaus vereidigt werden. Die SPD stellt neben den Regierenden Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD), wie bisher fünf, die Linkspartei/PDS drei Senatoren. Den Wechsel Zöllners in die Hauptstadt gaben Wowereit und der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck (SPD), zeitgleich in Pressekonferenzen in Berlin und Mainz bekannt. Wowereit bezeichnete Zöllner als "hervorragenden Kenner der Bildungs- und Wissenschaftslandschaft", dessen Arbeit weit über die Landesgrenzen von Rheinland-Pfalz hinausreichte. Mit ihm könne sicher gestellt werden, dass der Wissenschaftsstandort Berlin weiter vorangebracht werde. Auch SPD-Landeschef Michael Müller zeigte sich sehr froh, ein "bildungspolitisches Schwergewicht" für Berlin gewonnen zu haben.

"Große Qualifikation"

Die 57-jährige von der Aue verfügt nach Darstellung Wowereits über eine "große Qualifikation" als Juristin und viel Verwaltungserfahrung. Zudem sei sie seit vielen Jahren als "ausgewiesene Rechtspolitikerin" mit der Berliner SPD verbunden.

Der 61-jährige Zöllner steht seit 1991 an der Spitze des Mainzer Wissenschaftsministeriums, zehn Jahre später übernahm er zusätzlich das Kulturressort. Der Mediziner und ehemalige Präsident der Johannes-Gutenberg-Universität war Koordinator der SPD in der Wissenschaftsministerkonferenz von Bund und Ländern. Zugleich hatte er sich als Erfinder des so genannten Studienkontenmodells bundesweit einen Namen gemacht.

"Erste Wahl"

Mit Blick auf Gespräche mit anderen Kandidaten betonte Wowereit, dass Zöllner "erste Wahl" sei. Für Beck sei es auch "nicht einfach" gewesen, die Entscheidung zu akzeptieren. Müller hob hervor, Zöllner reizten die Stadt Berlin und die Herausforderungen des Amtes. Beide neuen Kandidaten wollten sich am späten Nachmittag zunächst in einer gemeinsamen Sitzung von SPD-Landesvorstand und -Fraktion sowie anschließend öffentlich vorstellen.

Seit 1998 steht von der Aue dem Landesrechnungshof Brandenburgs vor. Sie hatte in Berlin Rechtswissenschaften studiert und kurze Zeit als Rechtsanwältin gearbeitet. 1979 trat sie als Beamtin in den Öffentlichen Dienst Berlins ein. Nach Brandenburg wechselte sie 1994.

Im Amt bleiben für die SPD wie erwartet Ehrhart Körting (Inneres), Thilo Sarrazin (Finanzen) und Ingeborg Junge-Reyer (Stadtentwicklung). Bei der Linkspartei, die ihre Mannschaft bereits zuvor bekannt gegeben hatte, machen Harald Wolf (Wirtschaft) und Heidi Knake-Werner (Integration/Soziales) weiter. Als neue Gesundheitssenatorin soll die bisherige Lichtenberger Stadträtin Katrin Lompscher ins Kabinett einziehen. (Von Christina Schultze, ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false