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Berliner SPD: 16 Parteichefs in fast 70 Jahren

15 Vorgänger hatte der 2012 erstmals zum SPD-Landesvorsitzenden gewählte und am Samstag erneut kandidierende Jan Stöß.

Unter denen, die in den vergangenen fast 70 Jahren die Berliner Sozialdemokraten führten, waren prominente Namen wie Willy Brandt (1958 bis 1963), Klaus Schütz (1968 bis 1977), Dietrich Stobbe (1979 bis 1981) oder Walter Momper (1986 bis 1992). Sie übten jeweils als Regierende Bürgermeister - nicht immer komplett zeitgleich - auch das Amt an der Parteispitze aus. Fünf Landeschefs hatten – zumindest zeitweise – zugleich das Amt des Fraktionsvorsitzenden inne (Franz Neumann, Peter Ulrich, Walter Momper, Ditmar Staffelt, Michael Müller).

Erster Vorsitzender der 1945 wiedergegründeten SPD in Berlin war Hermann Harnisch, ein Befürworter der Vereinigung mit der KPD. Nach der Gründung der SED wechselte er 1946 in diese über, ehe er sie wegen der zunehmenden Stalinisierung zwei Jahre später wieder verließ. Am längsten hatte Franz Neumann den Parteivorsitz inne: von 1946 bis 1958. Vehement hatte er sich 1946 gegen die von Grotewohl und Ulbricht betriebene Vereinigung von SPD und KPD gewehrt und eine Urabstimmung in der Sozialdemokratie organisiert. Weil er sich 1957 nach dem Tod des Regierenden Bürgermeisters Otto Suhr dagegen aussprach, dass Willy Brandt Stadtoberhaupt werden sollte, verlor Neumann den Rückhalt in der Partei. Von 1970 bis zu seinem Tod 1974 war er Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt in Berlin.

Das kürzeste Intermezzo als Berliner SPD-Chef hatte Peter Glotz. Vier Jahre lang, von 1977 bis 1981, war der häufig als „Vordenker der SPD“ bezeichnete Publizist und Kommunikationswissenschaftler Senator für Wissenschaft und Forschung gewesen. Er folgte 1981 Dietrich Stobbe im Amt des Berliner SPD-Landesvorsitzenden, ehe er noch im gleichen Jahr zum Bundesgeschäftsführer der SPD bestellt wurde. Die politisch aufregendste Zeit an der Spitze der Berliner Partei und zugleich als Stadtoberhaupt erlebten zweifellos Brandt und Momper – der eine mit dem Mauerbau 1961, der andere mit dem Mauerfall 1989 und der deutschen Einheit 1990. Brandt war von Oktober 1957 bis Dezember 1966 Regierender Bürgermeister von Berlin, Momper von März 1989 bis Januar 1991.

Tsp

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