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Berlin: Berliner SPD ist für „Ampel“ – im Bund

Schon um 18 Uhr war der SPDLandeschef Michael Müller fröhlich. „Nichts geht ohne die SPD“, sagte er nach der ersten Prognose.

Schon um 18 Uhr war der SPDLandeschef Michael Müller fröhlich. „Nichts geht ohne die SPD“, sagte er nach der ersten Prognose. Das sei zunächst einmal das Wichtigste. „Und jetzt können wir eigentlich mal ein Gläschen trinken.“ Ganz entspannt hörte Müller dann dem Parteifreund Klaus Wowereit zu, der im ARD „das Desaster für Angela Merkel“ beschwor, aber zu möglichen Regierungskoalitionen so früh am Abend noch nichts sagen wollte.

Eine Zurückhaltung, die nicht lange währte. Eine Stunde später ergab ein Rundruf bei den SPD-Kreischefs, dass die Berliner SPD im Gleichklang mit der Bundespartei auf die drei Ampelfarben umgeschaltet hatten: Rot-Gelb-Grün – damit Gerhard Schröder Bundeskanzler bleibt. Sogar der Landeschef der Jungsozialisten, Fabian Schmitz, fände eine Ampel prima. Das sei nicht abgesprochen, versicherte Müller. „Es ist einfach so, dass die Berliner SPD überhaupt keine Neigung nach großen Koalitionen mit der CDU verspürt.“ Auf Landesebene müssen sich die Sozialdemokraten nach diesem Ergebnis sowieso keine Gedanken über ein solches Bündnis machen. „Die Berliner CDU wurde von den Wählern so beurteilt wie sie ist“, kommentierte Christian Gaebler, SPD-Kreischef in Charlottenburg-Wilmersdorf.

In fast allen Wahlkreisen feierten die Genossen bis in den späten Abend hinein. Das Wahlergebnis in Berlin blieb zwar um zwei Prozent hinter der Bundestagswahl 2002 zurück, aber das störte nicht weiter. Gegen 22 Uhr atmete auch Dilek Kolat auf. Die SPD-Kreischefin in Tempelhof-Schöneberg konnte der Wahlkreiskandidatin Mechthild Rawert zum knappen Wahlsieg gegen den klaren Favoriten von der CDU, Günter Rzepka, gratulieren. „Wir waren im Wahlkampf super motiviert und sehr präsent; die Union hingegen hat einen lustlosen Wahlkampf gemacht“, bilanzierte Kolat. „Hinzu kam der positive Bundestrend.“ Alle Wahlziele erreicht, konnte Parteichef Müller am Ende sagen. Neun Wahlkreise und 30 Prozent + X. Eine gewagte Prognose wurde Wirklichkeit. za

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