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Berliner Tierparks: Mehr Platz für die großen Katzen

Im Zoo-Test des Magazins "Stern" haben die Berliner Tierparks Bestnoten erhalten. Doch damit nicht genug: Nun bauen sie ihre Raubtiergehege aus.

Kaum haben Zoo und Tierpark die besten Noten kassiert, da kündigen ihre Verantwortlichen bereits weitere Umbauten und Verbesserungen in der Tierhaltung an. Vor allem die aus den siebziger Jahren stammenden Gehege der Großkatzen sollen in beiden Anlagen bis 2010 erweitert und modernisiert werden, sagte gestern Zoo-Kurator Heiner Klös. Dass diese Raubtierhäuser nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechen, hatten auch drei Tester der Zeitschrift „Stern“ moniert, die in den vergangenen Monaten bundesweit etwa 50 Zoos unter die Lupe genommen haben. Wie berichtet, bewerteten sie die Berliner Tierparks ansonsten aber ausgesprochen positiv. In der am Mittwoch veröffentlichten Rankingliste des Magazins stehen diese ganz oben – als die zwei besten Zoos in Deutschland.

Zum Test-Team des „Stern“ gehörten drei ausgewiesene Fachleute: der langjährige Leiter des Wiener Tiergartens Schönbrunn, Helmut Pechlaner, der Berliner Biologe und Zoohistoriker Harro Strelow und Zoo-Experte Herman Reichenbach. Das Trio prüfte jeweils die Haltungsbedingungen der Tiere, den äußeren Eindruck der gesamten Anlage und den Besucherservice wie Ausschilderungen, Eintrittspreise oder Spielplätze.

Danach erhielten die Berliner Tierparks Spitzennoten für ihre artgerechte Tierhaltung. Auf Platz 1 rangiert der Zoo. Er bekam das Prädikat „sehr sehenswert“ wegen seiner „gelungenen Kombination“ von zeitgemäßer Tierhaltung und Denkmalschutz. Der Tierpark in Friedrichsfelde, mit 160 Hektar der größte Landschaftstiergarten Europas, ist die Nummer 2 und wird als „sehenswert“ gelobt.

Bei einem letzten bundesweiten Zoovergleich Mitte der neunziger Jahre hatten Berlins Tiergärten nur mittelmäßige Noten bekommen. Umso mehr freut sich Kurator Klös über den Testsieg. In den vergangenen zehn Jahren sei aber auch viel passiert, sagt er.

Der Zoo bekam neue, weitläufigere Anlagen für die Flusspferde, Robben und Pinguine, für Braunbären, Wölfe, Rentiere und Schimpansen. 2007 wurde das komplett modernisierte Nachttierhaus eröffnet, derzeit wird das Antilopenhaus vergrößert. Höchste Priorität haben laut Klös die Umbauten bei den Raubkatzen im Alfred-Brehm-Haus des Tiergartens. Dort haben die Tester das Jaguar-Gehege heftig gerügt.

Verbesserungsbedürftig ist aus ihrer Sicht auch der Besucherservice in beiden Anlagen einschließlich des Aquariums am Zoo. Was sie konkret meinen, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen. „Wir werden uns die Kritik noch im Einzelnen anschauen und gegebenenfalls reagieren“, erklärte dazu der Sprecher der Berliner Tierparks, Detlef Untermann.CS

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