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Wer Opfer eines Missbrauchs geworden ist, leidet oft sein Leben lang.

© imago/photothek

Berliner und Esslinger Hochschulprofessorinnen: Anti-Missbrauch-Kommission ernennt zwei neue Mitglieder

Die Kommission zur Aufarbeitung von Kindesmissbrauch untersucht Fälle in der BRD und der DDR seit 1949. Jetzt wurden zwei neue Mitglieder ernannt.

Personalwechsel bei der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs: Silke Gahleitner, Professorin an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin mit den Schwerpunkten Klinische Psychologie und Sozialarbeit, sowie Julia Gebrande, Professorin an der Hochschule Esslingen mit den Schwerpunkten Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Soziale Arbeit nach traumatischen Erfahrungen, sind in die Kommission berufen worden.

Sie ersetzen Brigitte Tilmann, die frühere Präsidentin des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main, sowie Peer Briken, Direktor des Instituts für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Beide waren langjährige Mitglieder des Gremiums.

Die Kommission untersucht Ausmaß, Art und Folgen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Bundesrepublik und der DDR seit 1949. Dabei stützen sich die Kommissionsmitglieder auf vertrauliche Anhörungen und schriftliche Berichte.

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Diese Berichte werden von Erwachsenen erstellt, die in ihrer Kindheit Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, entweder in familiären Strukturen, durch Fremde oder durch Täter und Täterinnen in Organisationen oder Einrichtungen. Dazu zählen unter anderem Schulen, Sportvereine oder Einrichtungen der Kirchen. Aber auch Pfadfinder-Einrichtungen waren schon Orte, in denen Missbrauch geschah.

Laufzeit der Komission endet im Dezember 2023

Aufgabe der Kommission sind auch Hinweise auf Forschungsgebiete, die der Prävention dienen, aber auch eine noch bessere Aufarbeitung ermöglichen können. Daneben decken die Kommissionsmitglieder auch Strukturen auf, durch die sexueller Missbrauch erst möglich wurde. Damit soll die Prävention gestärkt werden und Material für Schutzkonzepte geliefert werden. Die aktuelle Laufzeit der Kommission endet im Dezember 2023.

Hilfstelefon für Opfer von Missbrauch

Betroffene sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die der Kommission über sexuellen Kindesmissbrauch berichten möchten, können sich telefonisch (0800 4030040 – anonym und kostenfrei), per E-Mail oder Brief an die Kommission wenden.

Weitere Informationen zur vertraulichen Anhörung gibt es unter www.aufarbeitungskommission.de.

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