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Berliner Unternehmen: Senat will mit Krediten gegen Krise steuern

Seit Monaten schon häufen sich bei der landeseigenen Investitionsbank Berlin (IBB) die Anfragen kleiner und mittlerer Unternehmen, die angesichts der Wirtschaftskrise vorübergehend Hilfe brauchen, um die Produktion aufrechtzuerhalten oder Aufträge vorzufinanzieren. Nun reagiert die Investitionsbank.

Am Dienstag hat der Senat nun beschlossen, das IBB-Wachstumsprogramm auszuweiten, wie Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) sagte, sprich: mehr Geld für Unternehmen als Kredit zur Verfügung zu stellen, die unverschuldet in vorübergehenden Problemen stecken. Dass die Entscheidung so lange gedauert hat, begründete Wolf mit der „nicht einfachen Abstimmung im Senat“.

Konkret stellt die IBB demnach für das kommende Jahr bis zu 50 Millionen Euro an Kreditmitteln zur Verfügung, um Unternehmen bei Liquiditätsengpässen zu helfen. Dabei handelt es sich nicht um flexible Dispokredite, die nach Bedarf ausgeschöpft werden können, sondern um fest vereinbarte Sockelfinanzierungen von bis zu fünf Millionen Euro pro Unternehmen, sagte Wolf. Er geht aber davon aus, dass die meisten Anträge sich zwischen einigen Hunderttausend bis ein oder zwei Millionen Euro bewegen werden. Die Konditionen seien günstiger als bei den Banken, von denen manche nur noch sehr restriktiv Kredite vergeben.

Wolf bezeichnete die Neuregelung als „wichtiges Instrument, um Finanzierungsproblemen von kleinen und mittelständischen Unternehmen entgegenzuwirken“ und sie in der Krise zu stabilisieren. Zwar sei Berlin, mit Ausnahme des Quelle-Callcenters, in der aktuellen Krise noch von größeren Insolvenzen verschont geblieben. Es gebe allerdings einige Unternehmen, „bei denen es erhebliche Probleme gibt und die über Personalabbau diskutieren“, vor allem in der Metallbranche. Wolfs Prognose: „Die Talsohle ist erreicht“, aber von einer Trendumkehr oder gar einem Aufschwung sei noch nicht zu sprechen. lvt

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