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Berliner Verkehrsnetz: Die Seilbahn ist die neue S-Bahn

Unser Autor Stefan Jacobs ist hoch erfreut über den Bau der IGA-Seilbahn in Marzahn. Er ist überzeugt: angesichts der Berliner Verkehrsprobleme ist es die beste Nachricht seit Öffnung des Grenzübergangs Oberbaumbrücke.

Die Brüsseler Bürokratie ist besser als ihr Ruf und vielleicht auch besser als die Berliner. Auf EU-Veranlassung hat Berlin bereits 2004 ein Seilbahngesetz erlassen. Was fehlte, war die Seilbahn, aber jetzt ist die Hängepartie vorbei, also kann es losgehen. Ein Südtiroler baut die Verbindung, die 2017 von der U-Bahn zur Gartenschau in Marzahn schwebt. Und er bezahlt sie sogar selbst.

Verkehrstechnisch ist das die beste Nachricht seit Öffnung des Grenzübergangs Oberbaumbrücke. Wir haben ja sonst nur die S-Bahn mit ihren zum ewigen Leben verurteilten Wagen, die immerwährende Trambaustelle in der Invalidenstraße, den havarierten BER und diesen schwachsinnigen Autobahnstummel, der gebaut werden muss, weil der Bund die halbe Milliarde sonst woanders sinnvoller investieren würde. Das geht ja gar nicht!

Mit 21 km/h soll die Bahn schweben, die Skeptikern erstmals den Besuch Marzahns ohne Kontakt zu Land und Leuten ermöglicht. Damit liegt sie über dem Durchschnittstempo von Bus und Tram. Danke, EU, dass wir das Seilbahngesetz schon haben. Mal sehen, ob die Blumenzwiebelbestellung für die Gartenschau pünktlich rausgeht.

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