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Berliner Verwaltung: Neues System, alte Probleme

BÜRGERÄMTERVor dem Mauerfall war es ein großes Glück, wenn Rat suchende Berliner Bürger auf eine freundliche Behörde stießen. Der Weg vom Bittsteller zum gern gesehenen Kunden war steinig.

BÜRGERÄMTER

Vor dem Mauerfall war es ein großes Glück, wenn Rat suchende Berliner Bürger auf eine freundliche Behörde stießen. Der Weg vom Bittsteller zum gern gesehenen Kunden war steinig. Erst ab 1992 wurden in Weißensee, Schöneberg und Köpenick die ersten „Modellbezirksämter“ erprobt. Das waren die Vorläufer der 61 Bürgerämter, die heute stadtweit ihre Dienste anbieten. Noch 2002 kritisierte der Rechnungshof fehlendes und schlecht geschultes Personal, lange Wartezeiten und ein uneinheitliches Angebot. Auch viele Mitarbeiter (die meisten über 50 Jahre) waren unzufrieden und fühlten sich überlastet, die Krankenquote war hoch. Erst nach 2008 wurden, auch mithilfe moderner EDV und des Internets, Fehler korrigiert und die Bürgerämter so organisiert und ausgestattet, dass sie den Ansprüchen einigermaßen genügen.

E-GOVERNMENT

Zu Hause am PC Formulare ausfüllen, Genehmigungen und Dokumente beantragen, online Beratungstermine machen und elektronisch bezahlen: Das ist die Zukunft der bürgerfreundlichen Verwaltung. Etwa 100 Internet-Dienstleistungen gibt es bisher. Unter www.berlin.de/buergeramt.

ÖFFENTLICHES PERSONAL

Für mehr als 100 000 Mitarbeiter in den Senats- und Bezirksverwaltungen gibt das Land Berlin im laufenden Jahr 6,5 Milliarden Euro aus – inklusive 1,3 Milliarden Euro für die Altersversorgung von mehr als 51 000 Beamten im Ruhestand und deren Hinterbliebene. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Personalkosten sprunghaft um 300 Millionen Euro an, weil ein spezieller Tarifvertrag („Solidarpakt“) für den Berliner Landesdienst Ende 2009 ausgelaufen ist. Ein besonderes Problem der Verwaltungen ist der im bundesweiten Vergleich hohe Krankenstand von 8,7 Prozent. Das entspricht fast 32 Krankentagen. In den Hamburger Behörden waren es nur knapp 26 Tage. Spitzenreiter in Berlin ist das Amtsgericht Spandau mit 19,9 Prozent. za

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