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Berlin: Berliner weiter in Polen in U-Haft

Er soll auf Homo-Demo Beamte geprügelt haben

Heute sitzt der Berliner René K. auf den Tag genau seit zwei Monaten in Warschau in Untersuchungshaft. Der 24-Jährige war, wie berichtet, am 10. Juni nach der „Gleichheitsparade“ für die Rechte von Homosexuellen in Warschau festgenommen worden. Dem jungen Mann aus Köpenick wird vorgeworfen, auf dem ersten genehmigten Zug zum Christopher Street Day in Warschau Polizisten mit Schlagstock und Pfefferspray angegriffen zu haben. Zudem soll er eine minderschwere Menge Amphetamine bei sich getragen haben. Das gibt K. zu, die Gewaltvorwürfe aber sind nach Angaben seines Anwalts falsch. Zeugenaussagen und Fotos belegten dies. René K. drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

Ob sein Schicksal beim morgigen Treffen zwischen dem Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und dem Stadtpräsidenten von Warschau, Kazimierz Marcinkiewicz, eine Rolle spielt, konnte Senatssprecher Michael Donnermeyer gestern noch nicht sagen. Anlass für den Empfang ist das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft beider Städte.

Der Prozess gegen K. beginnt voraussichtlich Ende August, Anfang September, sagte Martin Seiler von der Initiative „Queer Berlin“. Freunde von K. setzen sich für seine Freilassung ein, waren mit Plakaten auch auf dem Berliner Christopher Street Day dabei. René K. wird von dem Anwalt Wolfgang Kaleck vertreten, der mit dem rechtspolitischen Sprecher und Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Abgeordnetenhaus, Volker Ratzmann, in einer Kanzlei tätig ist. An der Demo in Warschau hatten unter anderem auch die SPD-Abgeordnete Mechthild Rawert sowie die Grünen-Politiker Renate Künast und Volker Beck teilgenommen. kög

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