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Alle Kräne stehen still: Ende eines Bauunternehmers

Das Bauunternehmen H. Klammt war einst eine Größe in Berlin. Heute gibt es die Firma nicht mehr. Sie wurde aufgekauft und abgewickelt.

Das Bauunternehmen H. Klammt war einst eine Größe in Berlin. 1878 gegründet, baute Klammt unter anderem am ICC und dem Europa-Center mit und half 1990 beim legendären „The Wall“-Konzert von Roger Waters am Potsdamer Platz, riesige Figuren mithilfe von Drehkränen zu bewegen. Heute gibt es die Firma nicht mehr. Sie wurde aufgekauft und abgewickelt. Wie es ist, so etwas miterleben zu müssen, schildert Klaus J. Rothbarth in seinem Buch „Vom Verschwinden einer Anwesenheit“. Hinter dem etwas sperrigen Titel verbirgt sich ein Tagebuch, in dem der Autor, langjähriger Mitarbeiter von Klammt, vom langsamen Sterben der Firma berichtet. Sehr persönlich und selten versöhnlich sind die Texte, aber gerade deshalb ein bewegendes Zeugnis vom Verschwinden eines Stücks Berliner Unternehmenskultur. Beschrieben werden sehr subjektiv die wirtschaftlichen Zusammenhänge, die entstehen, wenn Firmen andere kaufen, um zu wachsen, dann aber feststellen, dass es doch besser ist, die Firma abzuwickeln statt aufzubauen. oew





— Klaus Rothbarth:
Vom Verschwinden einer Anwesenheit. Die letzten Tage der Bauunternehmung H. Klammt. OberbaumVerlag, Berlin. 330 Seiten, 22 Euro.

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