zum Hauptinhalt

Berlin Hyp: Gewinne mit Immobilien – das geht

Die Hypothekenbank Berlin Hyp hat im vergangenen Jahr trotz der Finanzkrise Gewinne erzielt. Mit Prognosen ist die Bank vorsichtig.

Berlin - Deutschlands Hypothekenbanken sind in Not. Die Hypo Real Estate (HRE) ist bislang nur dank der Milliardenhilfe des Staates dem Zusammenbruch entkommen, die Eurohypo hat ihrer Mutter – der Commerzbank – im vergangenen Jahr einen Vorsteuerverlust von 1,4 Milliarden Euro eingebrockt. Die weltweite Finanzkrise setzt die Institute unter Druck. Umso bemerkenswerter sind die Zahlen, die der Berliner Immobilienfinanzierer Berlin Hyp (Berlin-Hannoversche Hypothekenbank) am Montag veröffentlichte. Die Tochter der Landesbank Berlin (LBB) hat das Krisenjahr 2008 mit einem Gewinn von 44,7 Millionen Euro abgeschlossen.

„Naturgemäß haben wir uns nicht von dem schwierigen Marktumfeld abkoppeln können“, sagte Vorstandschef Jan Bettink am Montag in Berlin, „dank unserer konservativen Geschäftsstrategie sind wir aber von den Auswirkungen bislang wenig betroffen.“ Verglichen mit dem Vorjahr sank der Nettogewinn um gut zehn Millionen Euro – damit ist die Berliner Immobilienbank bislang glimpflich durch die Finanzkrise gekommen und hat einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis der Mutter leisten können. Die Landesbank hatte in der vergangenen Woche für das Jahr 2008 einen Gewinn von 29 Millionen Euro vermeldet.

„Unsere konservative Strategie macht sich bezahlt“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. So hat die Berlin Hyp im vergangenen Jahr gefährdete Darlehen abgebaut und damit den Aufwand für die Kreditvorsorge um 16,2 Millionen Euro auf 43,5 Millionen Euro gesenkt. Auf die extremen Verwerfungen an den Finanzmärkten und die zwischenzeitlich nahezu erloschene Nachfrage nach Pfandbriefen hat die Hypothekenbank ebenfalls reagiert und im vierten Quartal des vergangenen Jahres ihr Neugeschäft bewusst zurückgefahren. Inzwischen habe sich die Situation an den Kapitalmärkten aber wieder aufgehellt, teilte die Bank am Montag mit. In den ersten Wochen des neuen Jahres hat die Berlin Hyp bereits wieder Pfandbriefe mit einem Gesamtvolumen von 577 Millionen Euro absetzen können.

Die weltweite Finanzkrise geht jedoch auch an den Berlinern nicht völlig spurlos vorüber. Obwohl das Institut nach eigenen Angaben keine strukturierten Wertpapiere und nur Anlagen von erstklassigen Emittenten in seinem Portfolio hält, hat auch die Berlin Hyp Abschreibungen von 50 Millionen Euro (Vorjahr: 21,9 Millionen Euro) auf ihre Wertpapiere hinnehmen müssen. Das liege am generellen Preisverfall an den Märkten. „Tatsächliche Ausfälle hat es in unserem Bestand nicht gegeben“, betonte die Sprecherin.

Die Berlin Hyp gehört im Verbund mit der Landesbank Berlin zu den fünf größten Immobilienfinanzierern Deutschlands. Die Bilanzsumme stieg im vergangenen Jahr leicht auf 41,5 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt des Geschäfts liegt in der Finanzierung von gewerblichen Immobilien im In- und Ausland. Rund ein Fünftel des Neugeschäfts entfällt dabei auf Projekte in Berlin.

Mit Prognosen für 2009 ist die Bank vorsichtig. Angesichts der Finanzkrise sei es dafür zu früh, betonte die Sprecherin. Die Bank will aber auf jeden Fall an ihrem vorsichtigen Kurs festhalten. „Wir sind sicher, dass unsere konservative Geschäftsstrategie die richtige Antwort auf diese schwierigen Zeiten ist“, sagte Vorstandschef Bettink.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false