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© Caro / Muhs

Berliner Wirtschaft: 77 Firmen und 2020 Arbeitsplätze

2009 war ein mageres Jahr für den Standort Berlin. Es hätte aber alles noch viel schlimmer kommen können. So lautet die Botschaft, die Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) und René Gurka, der Chef der Berliner Wirtschaftsförderung Berlin Partner, kurz vor Jahresende verkündeten.

Berlin - 2009 war ein mageres Jahr für den Standort Berlin. Es hätte aber alles noch viel schlimmer kommen können. So lautet die Botschaft, die Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) und René Gurka, der Chef der Berliner Wirtschaftsförderung Berlin Partner, kurz vor Jahresende verkündeten. Die Bilanz, die Berlin Partner am Donnerstag vorlegte, weist 2020 neue Arbeitsplätze für die Stadt aus. 77 Unternehmen haben im Krisenjahr 2009 zugesagt, nach Berlin zu ziehen oder am Standort zu expandieren. Die Investitionssumme beträgt 138 Millionen Euro. Das ist wenig. Im Jahr zuvor hatten die Wirtschaftsförderer fast dreimal so viele Jobs und Investitionen in Höhe von 497 Millionen Euro akquiriert.

„Die Zahlen sind erfreulich, es hätte auch anders ausgehen können“, verteidigte René Gurka die Bilanz. Berlin sei nach wie vor ein attraktiver Standort. Allerdings seien es in diesem Jahr hauptsächlich kleinere Unternehmen mit 30 bis 80 Mitarbeitern, die sich ansiedeln wollten. „Investitionsintensive Projekte haben nicht stattgefunden“, sagte der Berlin- Partner-Chef. Wegen der Wirtschaftskrise hätten viele Unternehmen kostspielige Entscheidungen erst einmal verschoben. „Je größer das Projekt, desto schwieriger ist es, eine Entscheidung zu bekommen.“ Von den Kandidaten, die Berlin Partner nicht gewinnen konnte, seien lediglich zehn Prozent an andere Standorte gegangen, die anderen hätten ihre Projekte entweder ganz abgesagt oder aufgeschoben.

Auch der Wirtschaftssenator spielte das magere Ergebnis herunter. „Wenn man sich das Wachstum in der Bundesrepublik anguckt, kann sich die Bilanz von Berlin Partner sehen lassen“, sagte Harald Wolf. In der Tat verzeichnete die Bundesrepublik im ersten Halbjahr 2009 ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von minus 6,8 Prozent, während es in Berlin lediglich ein negatives Wachstum von 4,2 Prozent gab. Allerdings liegt die Berliner Wirtschaftsleistung im Bundesvergleich auf einem sehr niedrigen Niveau. Für das kommende Jahr erwartet der Wirtschaftssenator jedoch auch für den Standort Berlin „Risiken, was den Arbeitsmarkt betrifft“.

Der Senator sah noch eine positive Nachricht in der Berlin-Partner-Bilanz: Es zeige sich, dass die Entscheidung, Wirtschaft in Kompetenzfeldern zu fördern, richtig gewesen sei. So entfallen 29 der neuen Unternehmensprojekte auf das Kompetenzfeld Medien und Kreativwirtschaft. Hier entstehen auch die meisten Arbeitsplätze. Auf dem zweiten Platz liegen die Dienstleistungen, dann kommt der Bereich Industrie, Mobilität und grüne Technologien.

Zu den Neuansiedlungen, die Berlin Partner präsentierte, gehören Unternehmen wie der Suhrkamp Verlag oder die Werbeschule Miami Ad School. Dass sie hierher ziehen, heißt aber nicht unbedingt, dass Berlin Partner sie angeworben hat. Die Suhrkamp-Entscheidung ist in Frankfurt am Main gefallen. In der Bilanz stehen aber auch Unternehmen, denen Berlin Partner geholfen hat, Flächen in Berlin zu finden oder Genehmigungen zu beantragen.

Berlin-Partner-Chef Gurka hob hervor, dass immer mehr internationale Unternehmen in Berlin ihre Deutschland- oder Europazentralen eröffneten. Die Hälfte der Neuansiedlungen käme aus dem Ausland, vor allem aus Europa und Amerika. Die Quote der ausländischen Investitionen sei deutschlandweit nur in Nordrhein-Westfalen höher. Für das kommende Jahr ist Gurka hoffnungsvoll. Berlin Partner stehe mit vielen Unternehmen in Verhandlungen, auch über große Projekte: „Die Pipeline ist gut gefüllt.“

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